Betriebsrat legt sich quer

Deutsche Bank: Kippt die IT-Auslagerung?

06.09.2002
MÜNCHEN (wh) - Arbeitnehmervertreter wollen die geplante IT-Auslagerung der Deutschen Bank kippen. Sie fordern umfassende Beschäftigungsgarantien und verweisen auf Probleme mit Outsourcing-Vorhaben in der Finanzbranche. Die Halifax Bank of Scotland bestätigte, ein milliardenschweres Outsourcing-Projekt mit IBM zu beenden.

Die Deutsche Bank stößt mit ihren Outsourcing-Plänen auf unerwartete Probleme. Unternehmensinterne Quellen berichten, die Migration der betroffenen Rechenzentren verzögere sich und könne frühestens im Februar 2003 beginnen. Die Netzdienste für den Privatkundenbereich PCAM werden voraussichtlich separat ausgelagert.

Für einigen Unmut in der Frankfurter Chefetage dürfte zudem eine Mail des Betriebsrats an Vorstand und Aufsichtsrat gesorgt haben. Darin verweisen die Arbeitnehmervertreter auf Probleme anderer Großunternehmen mit der IT-Auslagerung. So hat beispielsweise die Halifax Bank of Scotland (HBOS) entschieden, einen über zehn Jahre geschlossenen Outsourcing-Vertrag mit IBM vorzeitig zu kündigen. Der IT-Konzern feierte den milliardenschweren Vertrag im Juni 2000 als einen der größten Outsourcing-Deals in Europa. Für den Fall eines Betriebsübergangs fordern die Mitarbeiter der Deutschen Bank weitreichende Beschäftigungsgarantien (ausführlicher Bericht Seite 8).