Sicheres Online-Banking

Deutsche Bank gibt Signaturkarte aus

10.10.2003
MÜNCHEN (CW) - Die Deutsche Bank bietet ihren Kunden eine elektronische Signaturkarte für das Online-Banking an. Sie kann darüber hinaus für die Unterzeichnung von elektronischen Steuererklärungen genutzt werden.

Am 1. Oktober 2003 startete die Deutsche Bank die Ausgabe der "db Signaturcard". Sie kostet 20 Euro und ist drei Jahre gültig. Kontoinhaber erhalten für weitere 36 Euro auf Wunsch einen geeigneten Kartenleser. Neben der Nutzung für das Online-Banking unterstützt die Chipkarte die Web-Abfrage von persönlichen Renteninformationen bei der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) sowie die Unterzeichnung von elektronischen Steuererklärungen (Elster).

Bei dem Angebot handelt es sich um eine separate Signaturkarte, der Chip ist also nicht in die Bank- oder EC-Karte des Finanzdienstleisters integriert. "Die zurzeit ausgegebenen EC-Karten haben eine Gültigkeitsdauer bis Ende 2004", begründet Unternehmenssprecher Klaus Thoma den Schritt. Ein vorzeitiger Austausch sei unter anderem aus Kostengründen nicht in Frage gekommen. Er habe allerdings ein "gutes Gefühl", dass die Signaturchips in die EC-Karten der nächsten Generation integriert werden könnten. Andere Finanzinstitute halten sich hier bedeckter: Es gebe ein Projekt, in dem geprüft werde, ob sich die Integration eines Signaturchips auf der EC-Karte bis Ende 2004 realisieren ließe, so die in München ansässige Hypovereinsbank.

Der Grund für die Vorsicht: Wenn Banken und Sparkassen die deutschen Bürger fast flächendeckend mit elektronischen Signaturen ausgestattet haben, profitieren davon auch Wirtschaftsunternehmen und öffentliche Behörden. "Da sich die Nutzer der Signaturkarte bei uns auf einer rechtlichen Basis ausweisen und wir ihre Daten und Unterschriften vorhalten müssen, übernehmen wir die Aufgaben eines Trust-Centers", erklärt Thoma. Die Kosten für diese Infrastruktur wolle die Deutsche Bank jedoch nicht alleine tragen. Wann die Signaturchips den Weg auf die EC-Karten finden, wird daher stark davon abhängen, wann sich die im "Bündnis für elektronische Signaturen" vereinten staatlichen Stellen, Wirtschaftsunternehmen und Finanzdienstleister über die Kostenverteilung einigen können. (rg)