DeTeMobil schliesst Roaming-Abkommen mit GTE Mobilfunker schlagen Bruecke zwischen US- und Euro-Norm

17.03.1995

HANNOVER (pg) - Die DeTeMobil, Mobilfunktochter der Telekom, hat mit GTE Personal Communications Services (GTE PCS) ein Roaming- Abkommen geschlossen. Mit dem Service "Global Roam" werden zwei bislang isolierte Mobilfunkwelten - GSM und AMPS - verknuepft.

Ab Juni 1995 will die DeTeMobil zusammen mit GTE PCS, dem zweitgroessten Mobilfunkanbieter Amerikas, das bidirektionale Roaming-Abkommen im Regelbetreib anbieten. Mit dem Abkommen erfolgt erstmals ein Brueckenschlag zwischen dem in Europa entwickelten digitalen Standard Global System for Mobile Communications (GSM) und der anaologen US-Norm Advanced Mobile Phone Service (AMPS). Auf Basis von GSM-Netzen telefonieren derzeit rund 3,9 Millionen Kunden in 37 Laendern, 900 000 davon sind D1-Teilnehmer. Den AMPS-Standard nutzen 30 Millionen Kunden in 46 Laendern, ueber 24 Millionen allein in den USA.

Zum Telefonieren in den USA benoetigen DeTeMobil-Kunden die dort gebraeuchlichen AMPS-Handies, die ab Sommer bei der Telekom-Tochter zunaechst ausgeliehen und spaeter auch gekauft werden koennen. Ein AMPS-Telefon arbeitet ohne Chipkarte, die dazugehoerige Rufnummer ist direkt in das Geraet einprogrammiert.

Fuer die Dauer des USA-Aufenthaltes wird diese Rufnummer im D1-Netz direkt mit der D1-Nummer des Kunden verknuepft und damit automatisch in den amerikanischen AMPS-Mobilfunknetzen als Global Roamer registriert. Die anfallenden Kosten werden ueber die D1- Rechnung abgerechnet. Umgekehrt koennen auch GTE-Subscriber unter ihrer Rufnummer erreicht werden.

Laut Roland Mahler, Bereichsleiter Vertrieb bei der DeTeMobil, zielt das Unternehmen mit dem Service vornehmlich auf Geschaeftskunden. 200000 Nutzer streben die Mobilfunker mittelfristig an. Derzeit fuehrt die DeTeMobil ausserdem Gespraeche mit einer Tochter des japanischen TK-Konzerns NTT, um, wie Mahler auf der CeBIT sagte, "dem Ziel der globalen Kommunikation einen Schritt naeher zu kommen".

Weltweit rechnet der Manager nicht mit GSM als einheitlichem Standard, weshalb Roaming-Abkommen zwischen unterschiedlichen Mobilfunktechniken zur Regel werden muessten. Das Problem wird nach Ansicht Mahlers kuenftig durch Dual-Mode-Endgeraete geloest, die 1996 auf den Markt kommen werden. Erste Loesungen fuer die gemeinsame Nutzung der Standards DECT und GSM existieren bereits, fuer GSM und AMPS laufen Entwicklungen.

Fuer die Minute Airtime in den USA werden laut DeTeMobil im Schnitt 2,50 Mark berechnet, Anrufe nach Deutschland kosten rund 4,25 Mark pro Minute, bei Anrufen aus Deutschland sind es vier Mark. Das Tochterunternehmen der Deutschen Telekom AG beabsichtigt, Global Roam auch ueber Service-Provider anzubieten. Die Leihtelefone koennen ueber Distributionszentren der DeTeMobil abgerufen werden. Die Mietgebuehr betraegt fuer die ersten vier Tage 29 Mark, bis zum zehnten Tag 20 Mark und dann 15 Mark.