Auf den Servern hat Linux sich so schnell verbreitet wie kein Betriebssystem vor ihm. Doch auf den Desktops ist der schon oft prognostizierte Siegeszug bisher ausgeblieben, auch wenn sämtliche Marktforscher eine höhere Durchdringung vorhersagen. IDC schätzt, dass 2002 weltweit 3,4 Millionen Clients mit Linux liefen, 2007 sollen es mehr als zehn Millionen sein. Das wäre ein Marktanteil von sechs Prozent.
Positive Erfahrungen mit Linux auf den Servern haben das Eis gebrochen. Doch die lassen sich allenfalls bedingt auf PC-Umgebungen übertragen. Den Vorteilen von Linux-Desktops stehen durchaus kritische Aspekte gegenüber. Ob letztlich die Vorteile überwiegen oder die Gegenargumente zum Verbleib in einem Microsoft-Szenario führen, hängt von vielen spezifischen Ausgangssituationen in den jeweiligen IT-Abteilungen und von der Umgebung ab, in der ein Unternehmen oder eine Verwaltung sich bewegt.
Doch die Argumente sind im Fluss. Weder Microsoft noch die Linux-verbundenen IT-Anbieter schlafen. Beide Seiten werden noch stärker als bisher versuchen, sich technisch auszustechen. Immerhin haben die wichtigsten Anbieter im Desktop-Linux-Segment Microsoft die zwei wichtigsten Argumente für Windows aus der Hand genommen: Die Linux-Alternativen sind technisch ausgereift und komplett. Zweitens kommen sie aus einer Hand, inklusive Updates und Support. Damit sind sie wettbewerbsfähig.
Die Basisausstattung für 90 Prozent aller Arbeiten am Desktop ist auch unter Linux gegeben. Alle im Folgenden vorgestellten Linux-Pakete für Business-Desktops verfügen über die üblichen Büroprogramme, Browser, E-Mail-Systeme, Groupware-Clients etc. Deutlicher unterscheiden sie sich in ihren Tools für Installation und Administration der Desktops, für Updates und Sicherheit. Diese Verwaltungsaspekte sind der wichtigste Kostenfaktor in professionelen IT-Umgebungen.