United Storages für alle Cloud-Lösungen

Der Wolkenspeicher

24.06.2015
Von 
Steffen Rieger schreibt als Experte zu den Themen IT-Servicemanagement, Systemmanagement, Cloud und Storage. Seit über 15 Jahren im Infrastruktur- und Servicemanagementbereich tätig leitet er momentan den Bereich Infrastructure & Operations beim Beratungshaus it-novum und betreut dort die IT-Lösungen von Konzerngruppen und Mittelständlern. Steffen Rieger engagiert sich stark für offene IT-Lösungen und hat aus der Erfahrung mit proprietären Produkten die beiden Projekte openITCOCKPIT (System-Monitoring) und openATTIC (Storage Management) gegründet.
Software-defined Storages (SDS) auf Basis von Open Source bieten Flexibilität und Skalierbarkeit, die proprietäre Speicher nicht erreichen.

Deutsche IT-Entscheider stehen immer häufiger vor der Frage, wie sich eine Cloud-Infrastruktur einfach bereitstellen lässt und wie diverse Cloud-Angebote dauerhaft in bestehende Systeme integriert werden können. Lösungen wie OpenStack, Cinder oder OpenATTIC haben stark an Popularität gewonnen, weil sie über eine offene Architektur verfügen und Unternehmen erkannt haben, dass sie dadurch Effizienzvorteile und Kosteneinsparungen viel schneller realisieren können als mit traditioneller Software.

Im Cloud Computing spielen Integration und Skalierbarkeit eine herausragende Rolle - deswegen sind hier auch Open Source-Projekte so erfolgreich.
Im Cloud Computing spielen Integration und Skalierbarkeit eine herausragende Rolle - deswegen sind hier auch Open Source-Projekte so erfolgreich.
Foto: Sergey Nivens, Fotolia.de

Open Source Storage - die smartere Wahl

Im Schnitt verdoppelt sich das zu verwaltende Datenvolumen alle zwei Jahre. Software-defined Storage (SDS) ist die Antwort auf diese steigende Datenflut. Durch die Abstraktion der Hardware von der Software lassen sich die hohen Funktionalitäten von bestehenden Storage-Systemen rein in der Software abbilden und auf einfacher, kostengünstiger Hardware umsetzen. Damit ist SDS ein probates Mittel, um Daten effizient und kostengünstig zu sichern und zu verwalten.

Ein Blick auf den Speicheransatz kommerzieller Anbieter zeigt, dass dort riesige Margen eingefahren werden, weil Nutzer, die einzelne APIs, Module oder Funktionen nutzen möchten, immer das gesamte Paket kaufen müssen. Open Source ist sehr viel flexibler. Es geht nicht nur darum, Kosten zu sparen, sondern auch um die Freiheit, Funktionen und Module genau dann zum Cloud Framework hinzufügen zu können, wenn sie tatsächlich benötigt werden.

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Storage Management für OpenStack

OpenStack ist eines der größten Open Source-Projekte und das größte Cloud-Projekt weltweit. Hinter OpenStack stehen Unternehmen wie Cisco, Dell, Intel, HP und SAP. Im ständig wachsenden Ökosystem von OpenStack gibt es eine Vielzahl von Projekten, die verschiedene Aspekte vonCloud Computing abdecken. Einer der wichtigsten ist die Verwaltung von Speicherressourcen in Cloud-Umgebungen, denn sie wird bei wachsendem Speicherbedarf immer herausfordernder. Dazu wurde OpenATTIC entwickelt: Die Storage-Plattform ist ein freies Werkzeug zur Verwaltung von Storage-Ressourcen in Cloud-Umgebungen. Über eine offene Schnittstelle kann OpenATTIC Speicher für Cloud-Lösungen aller Art bereitstellen, darunter auch OpenStack.

Die Grafik zeigt, dass bereits eine große Anzahl der in openATTIC verfügbaren Services und Werkzeuge aus dem Open Source-Umfeld stammen.
Die Grafik zeigt, dass bereits eine große Anzahl der in openATTIC verfügbaren Services und Werkzeuge aus dem Open Source-Umfeld stammen.
Foto: it-novum GmbH

Für den professionellen Einsatz im Unternehmen braucht es ein aufeinander abgestimmtes Framework, das die einzelnen Tools integriert (oranger Block) und gemeinsame und offene Schnittstelle (roter Block), die diese Services und Werkzeuge sinnvoll miteinander kombinieren. Eine offene Schnittstelle (API) unterstützt sämtliche Nutzeroberflächen und bindet außerdem alle darunterliegenden Backend-Funktionen in den zentralen Cloud-Ansatz ein. In einem OpenStack-Framework können diese Funktionalitäten direkt aus OpenATTIC heraus angesprochen werden.

OpenStack behandelt die einzelnen Bestandteile des Data Centers wie virtuelle Ressourcen - die Hardware wird sozusagen von der Software abstrahiert. So lässt sich die IT-Hardware deutlich flexibler als bisher nutzen. Die Konfiguration findet in der darüber gelegten Software-Schicht statt - wodurch ein Unternehmen mehr Spielraum im Umgang mit seinen Speicherressourcen hat. OpenATTIC steuert die Anfragen so, dass der Speicherplatz der Hardware optimal ausgelastet wird. Smarte SDS-Lösungen wie OpenATTIC ermöglichen es, eine Software-definierte Speicherumgebung einzurichten, die ein Richtlinienmanagement für optionale Funktionen, wie beispielsweise Deduplizierung, Replikation, Thin Provisioning, Snapshot und Backup zur Verfügung stellt.

Vier gute Gründe für offenes Storage Management in OpenStack-Umgebungen

In einer Welt virtueller Server, Speicher und Arbeitsstationen kann man leicht den Überblick über seine Systeme verlieren. Umso wichtiger ist ein einheitlicher und zentraler Zugriff. Für die in OpenStack verfügbaren Speicherressourcen Object und Block Storages bietet ein offenes System wie OpenATTIC den Vorteil, dass deren gesamte Speicherkapazität in der Cloud als ein einzelner Pool angezeigt wird. Außerdem lassen sich diese Speichercluster praktisch unbegrenzt skalieren und bieten hohe Ausfallsicherheit. Als Unified Storage-Plattform integriert openATTIC nahezu alle Storage-Arten via Webinterface auf einer einheitlichen und leicht zu bedienenden Nutzeroberfläche.

Im Folgenden gehe ich auf einige der Vorteile ein, die openATTIC in der OpenStack-Umgebung bereithält:

  1. Speicherknoten mit einer intuitiven GUI verwalten

Bei Verwendung von handelsüblichen Speichern unter einem Linux-System ist es zunächst relativ einfach, weitere Add-ons hinzuzufügen. Allerdings führt das Scale-up dazu, dass irgendwann auf Petabyte-Ebene skaliert werden muss, um tausende oder zehntausende Server ansprechen zu können. Um den operativen Aufwand bewältigen zu können, bedarf es eines sogenannten Storage Operating-Systems. OpenATTIC ist so ein Unified Storage-System, geht aber über den reinen Single-Point-of-Administration hinaus: als Software-defined Storage versetzt es Anwender in die Lage, alle im Netzwerk verfügbaren Datenspeicher zu verwalten, ganz gleich welcher Dienst nötig ist, um Daten auszuliefern.

  1. Automatisches Provisioning mit offener API

In OpenStack besorgt der Dienst Cinder persistenten Speicher und auch Snapshots sind möglich - mehr Funktionsbreite gibt es allerdings nicht. Wer seine Cloud-Speicher professionell verwalten möchte, ist aber auch auf Mirroring, hohe Verfügbarkeit, Replikationsfähigkeit und konsistente Volume Images angewiesen. OpenATTIC sorgt, dank einer offenen API, für den nötigen Grad an Automatisierung und hilft diese Prozesse zu implementieren.

  1. Speicherinfrastruktur mit integrierter Verfügbarkeit und Redundanz

In seiner nativen Form bietet Cinder keine wirklich hohen Verfügbarkeiten. Auf Speicherebene sind diese aber vor allem dann wichtig, wenn sich die Cloud im Unternehmenseinsatz befindet. Linux-Systeme unterstützen DRBD, Corosync oder Pacemaker. Diese Tools sorgen für einen Mehrwert in hochverfügbaren Umgebungen. Ihr Nachteil: Jede Komponente muss individuell konfiguriert werden. Das ist für große Skalierungen natürlich nicht zweckdienlich.

  1. Speicherkonfigurationen ohne manuellen Kontrollaufwand

Beim Betrieb umfangreicher Clouds ist eine zuverlässige Systemüberwachung wichtig. Anwender wollen erfahren, wenn beim Füllen der Speicher Probleme auftreten. Wie bereits angedeutet, hält Cinder dafür keine Auto-Routine bereit. Hierfür unterstützt OpenATTIC beispielsweise Nagios. Als Quasi-Standard in vielen Unternehmen überwacht die Monitoring-Lösung Netzwerke, Hosts und Prozesse und nutzt die offene Web-Schnittstelle von OpenATTIC für die Abfrage der gesammelten Daten.

OpenATTIC als Software-basierte Speicherplattform

Allgemein bezeichnet Unified Storage ein Protokoll- und Hardware-übergreifendes Speichersystem, das den parallelen Anschluss von Fibre Channel, iSCSI SAN und NAS auf einer einheitlichen Verwaltungsebene unterstützt. Weil so nur noch ein System für file-, objekt- und blockorientierte Speicherbehandlung gebraucht wird, sinken die Betriebskosten und die Auslastung erhöht sich. Allerdings ist die Konfiguration eines solchen Systems durch die vielen Einstellmöglichkeiten hochkomplex.

Eine Software-definierte Storage-Plattform wie OpenATTIC, die verschiedene Open Source Tools in einem einzigen Framework zusammenführt, ermöglicht es IT-Admins, Business-Funktionalitäten für Multi Cloud-Umgebungen zu 100 Prozent auf Basis von Open Source aufzubauen. Das System unterstützt praktisch jeden Standard über eine smarte Software-definierte Speicherschicht, die sich durch eine offene API, Überwachung, hohe Anwendungsverfügbarkeit und Snapshotting auszeichnet. Darüber hinaus können auch Cloud-Speicher mit einer bestimmten API und Objektfunktionalitäten angebunden werden.

Eine Software-definierte Storage-Plattform ist in der Lage, die höchsten Ansprüche an Flexibilität und Skalierbarkeit zu erfüllen. Wie bereits gezeigt, bietet Cinder derzeit nicht genügend Funktionsbreite, um unternehmensweite Szenarien umzusetzen. Allerdings gibt es viele Alternativen, die sich auf dem OpenStack Framework aufsetzen lassen. Richtig konfiguriert, lassen sich diese Tools zu leistungsfähigen Cloud Set-ups für OpenStack kombinieren. In OpenATTIC sind diese Speicherkonfigurationen bereits nativ vorkonfiguriert. (bw)