Zuverlässig und performant, aber Business-fern
Aus den gewonnenen Daten lässt sich dann der individuelle Wertbeitrag der jeweiligen IT-Organisation ermitteln, so BearingPoint. Das Ergebnis der aktuellen Studie ist wenig ermutigend. Gemessen an einer idealtypischen IT-Unterstützung liegt der Wirkungsgrad der teilnehmenden IT-Organisationen über alle Sektoren derzeit nur bei einem Durchschnitt von 43 Prozent.
Dabei divergieren die Werte je nach dem untersuchten Wertschöpfungssektor. Bislang spielten - angesichts der mageren Krisen-Budgets - Zuverlässigkeit und Performance eine herausragende Rolle. Das spiegelt sich auch in ihrem Reifgrad wider, der jeweils bei mehr als 44 Prozent liegt.
Nun ist die Bedeutung diese Eigenschaften für Produktion, Serviceleistungen und interne Prozesse sicher unumstritten. Allerdings ist die Ausrichtung auf die Geschäftsprozesse heute mindestens ebenso wichtig. 80 Prozent der von BearingPoint befragten Unternehmen würden das auch ohne Zögern unterschreiben. Dennoch hinkt der Reifegrad dieses Kriteriums - mit lediglich 41 Prozent - hinter dem den erstgenannten Eigenschaften her.
Wertschöpfungssektor Innovation
Auch das Thema Innovation hat in den IT-Bereichen der untersuchten Betriebe nur eine geringe Priorität. Vier von fünf der Befragten bewerteten ihre eigene Organisation im Hinblick auf ihre Innovationsfähigkeit als unzureichend bis durchschnittlich. Bei einem Reifegrad von nur 36 Prozent besteht hier auf jeden Fall Nachholbedarf.
Wie BearingPoint betont, schmälert das Fehlen innovativer technischer Lösungen die Produktivität und die Kosteneffizienz der Geschäftsprozesse. Zudem stehe dieses Manko der Entwicklung von Neugeschäft entgegen. Der Wertschöpfungssektor Innovation gelte aber immer noch als "Luxusgut", das vor allem dann dem Rotstift zum Opfer falle, wenn die Budgets ohnehin knapp bemessen seien.
Entscheidend für den - wahrgenommenen - Beitrag der IT zum Unternehmenserfolg ist auch die Transparenz. Aber deren Umsetzungsgrad ist ebenfalls niedrig.
- Wie CIOs Gehör finden
Wie es IT-Führungskräfte hinbekommen, mit dem CEO auch über Strategie und Innovationen zu sprechen, darüber hat sich Chris Curren von PwC Gedanken gemacht. - 1. Stellen Sie sich vor, alles wäre mobil:
Nehmen Sie sich die Zeit und suchen Sie quer durchs Unternehmen nach Gelegenheiten für mobiles Arbeiten. Anschließend helfen Sie Ihrem CEO dabei, sich diese Gelegenheiten ebenfalls vorstellen zu können. - 2. Räumen Sie die IT-Budgets vom Tisch:
Es gleicht einem endlosen Stellungskrieg darüber zu diskutieren, welche Abteilungen zur Finanzierung der IT beizutragen hat. Zudem lassen sich mit solchen Debatten innovative und förderungswürdige IT-Initiativen und Projekte prima blockieren. Schlagen Sie in einer solchen Situation vor, eine separate Finanzquelle für solche IT-Initiativen anzubohren, die abteilungsübergreifend ausgestattet wird. Damit leiten Sie solche Diskussionen zurück zum Kern: der Innovation. - 3. Das Ausmaß der gemeinsamen Anstrengungen wird über Erfolg und Misserfolg entscheiden:
Reden Sie mit Ihrem CEO darüber, wie er Sie am wirkungsvollsten unterstützen kann, alle Ressourcen und Prozesse zu mobilisieren, die für die strategischen Arbeiten nötig sind. Tun Sie das, bevor Ausgaben anfallen. - 4. Wecken Sie Erwartungen auf umfassende Effekte des strategischen IT-Einsatzes:
Hören Sie Ihrem CEO genau zu, wenn er bei Innovationsthemen über seine Erwartungen an die Unterstützung durch die IT-Abteilung spricht. Gleichen Sie diese Wünsche mit den Fähigkeiten der IT ab, damit ihre Prioritäten mit denen des CEO. - 5. Technologie kann auch ein Hindernis für Innovationen sein:
Veraltete Technik oder starre Policies etwa für den Umgang mit E-Mail oder Social Media können auf dem Weg hin zu besserer Kommunikation mit Kunden und Mitarbeitern eine echte Barriere bilden. Warten Sie nicht darauf, dass Ihnen Ihr CEO erzählt, wie die IT dem Gesamtunternehmen im Weg steht.