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Der Walkman hinkt dem iPod weiterhin hinterher

27.06.2006
Trotz allerlei neuer Modelle schafft es Sony nicht, im einst vom "Walkman" definierten Geschäft für tragbare Audio-Player wieder zu Apple aufzuschließen.

Die anfänglichen Ziele für das vergangene Jahr hätten die neuen Walkmen verpasst, erklärte Sonys President Ryoji Chubachi gegenüber Pressevertretern. Wie sich das im Rest des Jahres ändern solle, vermochte der Manager nicht zu sagen. "Wir haben uns beim Walkman verkalkuliert", so Chubachi. Einen Wiederaufschwung in dem zentralen Marktsegment hält der Manager aber für einen Gesamtaufschwung Sonys für unverzichtbar - vor allem wegen der symbolischen Bedeutung des Walkman.

Apple hatte den Markt mit seinem Ende 2001 eingeführten "iPod" und seiner flankierenden Jukebox-Software "iTunes" mit später integriertem Zugriff auf einen Online-Musikladen mit über drei Millionen Titeln komplett aufgemischt. Sony reagierte darauf zu spät. Es startete erst 2004 seinen eigenen Online-Musikverkauf "Connect", der seither dahindümpelt. Später folgten neue Walkman-Modelle mit sehr langer Akkulaufzeit. Trotzdem kam Apple im Markt für portable Audio-Player auf Flash-Basis - die großen iPods mit Festplatte werden hier also nicht gezählt - in den ersten vier Monaten 2006 auf 77 Prozent Anteil im US-amerikanischen Markt; Sony liegt unter zehn Prozent.

Chubachi will nun das kommende Weihnachtsgeschäft nutzen, um Sony wieder auf Kurs zu bringen - mit neuen Produkten, über die man vorerst aber spekulieren muss. "Wir wollen Geräte herausbringen, die Sony-like sind", kündigte der Manager an. "Einige können dem iPod ähneln, wo das sinnvoll ist. Wir wollen aber Produkte, die einzigartig Sony sind." Kritisch für den Erfolgt ist allerdings, dass es den Japanern ähnlich wie Apple endlich gelingt, Hard- und Software endlich zu integrieren. Das hat auch Konzernchef Howard Stringer erkannt: "Wir müssen die Softwareentwickler und Produktdesigner gleich zu Beginn der Entwicklung neuer Geräte verheiraten", erklärte der Sony-CEO. (tc)