Sun Microsystems profitiert auch von der OSF:

Der Unix-Streit belebt das Geschäft

17.03.1989

HONGKONG (IDG) - Ungeachtet seiner Mitgliedschaft bei der Unix International zollt Scott McNealy, Chef von Sun Microsystems, der OSF seinen Beifall. Die OSF habe dem Unix-Betriebssystem zu einer breiten Anerkennung verholfen und für Sun, so McNealy, "bedeutet der Unix-Streit eine wundervolle Werbekampagne".

Seiner Einschätzung zufolge hat sich die bisherige Konkurrenz zwischen dem OSF- und AT&T-Unix eher als fruchtbar denn als schädlich erwiesen. Für die Kunden sei der Streit vorteilhaft, weil sich immer mehr Anbieter drängelten, um ihnen Unix zu verkaufen. Außerdem bewege sich die Entwicklung Schritt für Schritt auf einen einheitlichen Standard zu. Großunternehmen wie IBM und DEC müßten sich jedoch künftig in weit höherem Maße als von ihren Proprietary-Systemen her gewohnt dem Wettbewerb stellen.

Der eigentliche Gewinn der ständigen Diskussion liege jedoch in der Ausweitung des Unix-Marktes. Jeder Software-Entwickler müsse sich heute mit Unix beschäftigen. Was Sun betreffe, habe die Entscheidung der Hersteller für andere Unix-Produkte zwar Marktanteile gekostet, der immer schneller wachsende Markt jedoch habe die Einbußen durch größere Einnahmen mehr als kompensiert. Sun erwartet bei den bisher geringsten Wachstumsraten im laufenden Geschäftsjahr Einnahmen von über 1,8 Milliarden Dollar.