Der Turbo für UMTS-Notebooks

12.10.2006
Von Christian Dörr
UMTS ist auf dem Vormarsch. Spätestens mit dem Beschleuniger HSDPA hebt der Mobilfunkstandard auch auf Business-Notebooks ab. Doch worauf müssen Anwender achten?

Was hat sich eigentlich seit der Versteigerung der UMTS-Lizenzen in Deutschland im August 2000 getan? Zugegeben: Bekanntheitsgrad und Verbreitung könnten besser sein. Die Marktforscher von TNS Infratest etwa gehen davon aus, dass nur ein Drittel aller Mobilfunknutzer weiß, was UMTS überhaupt ist. Und der Branchenverband Bitkom spricht sechs Jahre und 49 Milliarden Euro nach der Lizenzversteigerung von 2,3 Millionen UMTS-Anwendern in Deutschland - eine verschwindend kleine Minderheit angesichts der weltweit 48 Millionen UMTSler.

Hier lesen Sie ...

  • Was das schnelle UMTS - HSPDA - leistet;

  • Wie weit HSDPA verbreitet ist;

  • Wie das Turbo-UMTS im Notebook zu nutzen ist;

  • Auf was bei der Anschaffung HSPDA-Notebooks zu achten ist.

Trotzdem sind die Analysten optimistisch. Schließlich liegt die durchschnittliche UMTS-Wachstumsrate bei weltweit über 500 Prozent per annum. Allein in Deutschland, so die Prognose, soll die UMTS-Penetration bis 2010 über 58 Prozent betragen. Die Chancen dafür sind nicht schlecht, gerade angesichts der Weiterentwicklung der Technik und des kommerziellen Starts des Beschleunigers HSDPA (High Speed Downlink Packet Access), der noch schnelleres und komfortableres Internet-surfen, E-Mailen, Chatten, VoiPen und IP-TV-Schauen via Notebook und Handy ermöglicht. Mit seiner hohen Performance eignet sich HSDPA insbesondere für mobile Mitarbeiter, die unterwegs ohne Leistungseinbußen arbeiten und sich ins Firmennetz einklinken wollen.

UMTS zündet den Turbo

Ende 2005 stellte Japan fast die Hälfte der weltweit 47,3 Millionen UMTS-Nutzer. In Deutschland leben lediglich 5 Prozent der weltweiten UMTS-Anwender. (Quelle: BITKOM)
Ende 2005 stellte Japan fast die Hälfte der weltweit 47,3 Millionen UMTS-Nutzer. In Deutschland leben lediglich 5 Prozent der weltweiten UMTS-Anwender. (Quelle: BITKOM)

Die Download-Geschwindigkeiten von HSDPA betragen aktuell 1,8 Mbit/s, die nächste Ausbaustufe (3,6 Mbit/s) steht kurz bevor, und im Laufe des Jahres 2007 soll HSDPA gar 7,2 MBit/s erreichen. Zum Vergleich: Normales UMTS bringt es gerade mal auf 384 Kbit/s. Gerade mobilen Unternehmensanwendern wird der Leistungsschub gefallen. Der HSDPA-Turbo macht sich beim Abrufen von E-Mails mit großen Anhängen sowie beim Aufrufen des Firmennetzes, aufwändiger Websites oder dem Download großer Datenpakete bezahlt.

Mit HSDPA lassen sich Daten aber nicht nur schneller aus dem Internet herunterladen, sondern auch schneller versenden. Das lohnt sich für alle, die häufig geschäftlich unterwegs sind und dabei sehr oft E-Mails mit großen Anhängen verschicken oder größere Datenmengen auf einen Server übertragen müssen. Das HSDPA-Upload-Tempo liegt aktuell zwischen 64 und 384 Kbit/s und soll bis auf 1,8 Mbit/s klettern. Die Ping-Zeit, also die Zeit, in der ein Datenpaket einmal komplett vom Endgerät bis zum Ziel-Server und zurück braucht, reduziert sich mit der schnelleren Technik auf 100 bis 200 Millisekunden. Bei Normal-UMTS waren es noch 400 Millisekunden. Neben höheren Datenraten sorgt HSDPA auch dafür, dass die Nutzer, die auf eine UMTS-Zelle zugreifen, besser organisiert werden. Das heißt: Mehr Teilnehmer können gleichzeitig mit hohen Datenraten online gehen.