Cloud-Computing bald ganz groß

Der Trend geht zur Virtualisierung

11.06.2008
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Cloud Computing: ein akademisches Thema

Damianos Soumelidis glaubt auch, dass sich erst in den kommenden Jahren die Möglichkeiten von Cloud Computing zeigen werden. Der Leiter Infrastructure Solutions des österreichischen IT-Dienstleisters S&T DACH sagt weiter, dass das Thema "noch akademisch und derzeit eher im Forschungsumfeld angesiedelt ist".

Cloud Computing, so Soumelidis, werde von Medien immer gern diskutiert, weil das Konzept Aufsehen errege. Die grundsätzliche Idee, Rechenleistung von vielen Computern einer oder mehreren Institutionen und Unternehmen zur Verfügung zu stellen, sei zwar interessant, habe aber einen Haken: Zu solch einer IT-Strategie gehörten externe Zugriffe auf interne (IT-)Ressourcen - einschließlich der Öffnung der Firmen-Firewalls. "Wie Sie sich denken können, löst dies in der Regel heftige Kopfschmerzen bei den IT-Verantwortlichen aus", kommentiert Soumelidis. Bisher fanden Cloud-Computing-Konzepte daher eher im akademisch-universitären Bereich Anwendung - hier allerdings recht erfolgreich, meint der S&T-Mann.

Heute werde das Konzept in einer abgewandelten Form nur von einigen wenigen Grid-Computing- und Software-as-a-Service-(SaaS-)Anbietern verfolgt. Es gebe kaum ernst zu nehmende Anbieter, auch wenn IBM in Cloud Computing investiere, sagt Soumelidis. Noch geringer sei zudem die Zahl der Unternehmen, die sich einem Cloud-Anbieter anvertrauen würden. Gründe hierfür hat er schnell aufgezählt: Zum einen seien die Systemstabilität und -Verfügbarkeit noch problematisch. Zum anderen fehle es an Quality of Services (QoS) im globalen Bandbreiten-Umfeld. Unternehmen würden immer noch Standleitungen oder MPLS-Netze der Internet-Wolke vorziehen. Soumelidis' Fazit: "Cloud Computing ist noch ein Thema für Zukunftsstudien."

Den Zusammenhang zwischen SaaS- und Cloud-Computing-Konzept sieht auch Andreas Vogl von SIS. Server würden die Infrastruktur für Cloud Computing in Form von Utility Computing, Real Time Infrastructure (RTI), Adaptive oder Grid Computing zur Verfügung stellen. "Cloud Computing zielt auf den Applikationsbereich - wie zum Beispiel SaaS oder 'Application as a Service'. Die zugrunde liegenden Technologien kommen von der Automatisierung und Virtualisierung", so Vogl.