Der Ton macht die Keramik

11.09.1987

Eine Datenbank, die mehr kann als hoch-stapeln: Trauerweins Definition eines Expertensystems dürfte bei Intelligenzlern der künstlichen Art wohl kaum Anklang finden - nur kennen die eben DB-Systeme auf Batch-Basis nicht.

Das Problem der Ressourcen-Verschwendung ist nicht neu: Als dem assyrischen König Assurbanipal um 6.27 Uhr das Suchen zuviel wurde - wohlgemerkt ein paar hundert Jahre vor Hollerith - ließ er das gesamte literarische und wissenschaftliche Schrifttum seiner Zeit in Tontafeln prägen - CD-ROM gab's damals ja noch nicht und DB2 war gerade in der Beta-Testphase.

Wie die ihres Materials beraubten Keramiker vom Steingut auf die Plastikware gekommen sind, interessiert hier nur am Rande. Bleibt die Frage, was Assurbanipal heute tun würde.

Das A und O der Informationsverarbeitung ist der Overkill. Das heißt: Wer viele Daten speichert und relational sucht, wird das "Unwesentliche" finden. Die Verwirrung beginnt damit, daß viele Experten die Begriffe "Daten" und "Information" nicht auseinanderhalten können.

Assurbanipal, fürchtet Trauerwein, wäre heute ein Förderer der KI-Forschung.