Alexander Röder, O2

Der Technologie-Manager

17.11.2006
Von Robert Gammel
Bei ihm laufen viele Fäden zusammen. Als Leiter des Technologie-Managements ist Alexander Röder nicht nur für die IT von O2, sondern auch für neue Produkte und Services verantwortlich.

Beim Mobilfunkanbieter O2 kam kürzlich Bewegung in die Geschäftsführung. Von deren Umbau profitierte auch der langjährige CIO Alexander Röder: Er wurde zum Kopf der neuen Einheit Technologie-Management berufen. Unter diesem Titel sind die bisher getrennten Abteilungen IT und Networks zusammengefasst. "Der IT-Betrieb besitzt immer mehr Schnittstellen zur Netzwerktechnik", erklärt Röder. Die zunehmende Konvergenz bis hin zum Übergang in eine reine IP-Welt würde weitere Überlappungen schaffen. "Eine saubere Trennung der beiden Bereiche ist deshalb heute nicht mehr sinnvoll." Als Technologie-Manager ist er Mitglied der Geschäftsführung und berichtet direkt an den CEO Rudolf Gröger.

Erfolgsbausteine

Anbindung von Service-Providern wie Mobilcom, Debitel oder Talkline;

Projekt Hermes: O2-IT-Systeme unterstützen Tchibo als neuen Vertriebskanal;

Einführung der IT Infrastructure Library (ITIL);

Softwareentwicklung nach RUP-Methode (Rational Unified Process).

Welchen Stellenwert die IT bei O2 einnimmt, lässt sich allein an der Zahl von Röders Mitarbeitern ablesen: Von den insgesamt rund 4500 Angestellten von O2 in Deutschland sind ihm zirka 1000 unterstellt. Daneben beschäftigt er 600 externe Kräfte. Schließlich unterstützt der CIO mit seiner Mannschaft nicht nur die administrativen Prozesse im Unternehmen, sondern ist auch dafür verantwortlich, neue Produkte und Services zu entwickeln und zu betreiben. So musste er beispielsweise die Einführung einer Handy-Flatrate innerhalb von nur sechs Wochen mit seinen IT-Systemen unterstützen können.

Röder überzeugt nicht nur in seinem Unternehmen. Die Jury beeindruckte der IT-Macher, der als Honorarprofessor an der Universität Stuttgart im Bereich Elektrotechnik lehrt, mit seiner stringenten Time-to-Market-Orientierung. Auf Basis einer agilen und standardisierten IT-Plattform bringt er Kundenbedürfnisse und technische Möglichkeiten als Enabler zusammen, so das Lob aus berufenem Munde. Zu einem seiner Meisterstücke zählt das Projekt "Hermes": Er stand dabei vor der Aufgabe, in sehr kurzer Zeit ein komplett neues Produkt auf den Markt zu bringen. In nur zehn Monaten gelang es, für den zusammen mit Tchibo entwickelten Vertriebskanal Prepaid-Einheitstarife umzusetzen. Die Infrastruktur war rechzeitig zum Weihnachtsgeschäft 2004 fertig, und der Erfolg blieb nicht aus: Bereits im ersten Jahr konnten 435 000 Kunden für das "Tchibofonieren" gewonnen werden.

Zur Person

seit November 2001 CIO bei O2 Germany, seit Juni 2002 zudem CIO der gesamten O2-Gruppe und Mitglied der Geschäftsführung;

1998 - 2001 Vorsitzender der Geschäftsführung, T-Systems CSM GmbH und Mitglied der Geschäftsführung beim Debis Systemhaus;

1997 - 1998 Geschäftsbereichsleiter Deutsche Telekom;

1981 - 1997 verschiedene Positionen bei IBM.

Auch den internen Kunden hat Röder einiges zu bieten. So arbeitet sein Team unter anderem an mobilen Services. Das Projekt "Act everywhere" wird die User in die Lage versetzen, schnell über eine sichere VPN-Verbindung auf Firmendaten zuzugreifen, egal ob der einzelne Mitarbeiter mit einer UMTS-Laptop-Karte arbeitet, sich in ein WLAN-eingewählt hat oder im Internet-Cafe sitzt.

Buch- und Filmtipp

Brown, Dan: Da Vinci Code - Sakrileg

Sowohl das Buch von Dan Brown als auch die Verfilmung mit Tom Hanks bieten spannende und intelligente Unterhaltung vom Feinsten.