Karriere in der Behörde

Der Staat lockt mit sicheren IT-Jobs

23.04.2009
Von Anja Dilk und Heike Littger

Als sich der Diplomingenieur 2001 nach neun Jahren bei Unternehmen wie KPMG, SAP oder der Deutschen Bahn für das BAMF entschied und viel besser bezahlte Angebote von Post, Telekom, SAP Kuala Lumpur oder Steeb ausschlug, zählten für Munsi freilich noch gewichtigere Argumente: ein Arbeitsumfeld, in dem ständig Neues passiert, in dem Innovation ganz oben steht. Damals stellte das BAMF gerade von Großrechner auf kleinere Server um. Ein Aufgabenbereich, in dem er in viel mehr Bereichen Erfahrungen sammeln konnte, denn als spezialisierter IT-Berater wie zuvor. Munsi ist für den Aufbau einer Softwarearchitektur im BAMF zuständig, die den unkomplizierten Datenaustausch zwischen Gerichten, Asylämtern, Ministerien und Behörden in 29 europäischen Ländern ermöglichen soll. Er entwickelte auch Konzepte, wie Mitarbeiter einfach Berichte aus den verschiedenen operativen System zusammenstellen, diese mit Daten zu Wanderungsbewegungen und Geodaten verknüpfen sowie wichtige Informationen für Parlamente und Forschungsabteilungen zusammenklicken konnten. Später arbeitete er an der Technik für den Einbürgerungstest.

Sicherheit ist wichtiger als viel Geld

Dass es dafür weniger Geld gibt als in einem großen Unternehmen, spielt für den 43-jährigen Familienvater keine Rolle.

Da ist ihm die Sicherheit lieber, die ihm die Arbeit in einer Behörde bietet. Jetzt, in der Krise, ist er doppelt froh damals dem Rat des Schwiegervaters gefolgt zu sein: Wenn du eine Familie gründen willst, bist du im öffentlichen Dienst richtig. Zumal er seit der Verbeamtung netto viel mehr auf dem Konto hat - und trotzdem Zeit für die Familie. Inzwischen ist er so lange beim BAMF wie vorher noch nie bei einem Arbeitgeber. "Das Arbeitsklima hier ist wunderbar. Und wo sonst hätte ich so viel Vielfalt und Freiheit zugleich im Job?"

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