LÜKEX 2011

Der simulierte Cyberangriff

01.12.2011
Von Johannes Klostermeier

Wir kommen ja aus dem „Blaulichtbereich". So eine Cyber-Übung ist deswegen auch für uns eine Herausforderung. Denn auch wir müssen ja erst einmal lernen, mit der IT-Welt klarzukommen. Das ist für uns schon schwerer als eine simulierte Sturmflut. Dafür haben wir aber kompetente Partner wie das BSI und andere, die uns unterstützt haben. In der IT reagiert man meistens ja sehr technisch, deswegen ist es uns wichtig, den Blick hier auch zu weiten.

CIO.de: Der Übungsplan ist geheim? Oder können den auch Cyberterroristen lesen?

Unger: Nein, das ist schon als vertraulich eingestuft. Deswegen gehen wir damit vorsichtig um. Das betrifft auch den Auswertungsbericht. Es wird im April 2012 eine offizielle Fassung geben, dort wird es eine grobe Darstellung geben, Konkretes legen wir aber nicht einer breiten Öffentlichkeit auf den Tisch.

Nächste Übungen: Sturmflut und Lebensmittelsicherheit

CIO.de: Wird es jetzt öfter bei Ihnen um IT gehen?

Unger: Für uns ist das im Rahmen von LÜKEX und im Auftrag des Innenministeriums in absehbarer Zeit das einzige Mal. In zwei Jahren wollen wir uns um die Lebensmittelsicherheit kümmern, danach wird es um eine simulierte Sturmflut gehen. Es sind aber alle aufgefordert, in diesem Bereich selbst oder mit unserer Unterstützung regelmäßig zu üben.

CIO.de: Wie ist das Feedback, wollten noch mehr mitmachen als sonst?

Unger: Die Beteiligung an der LÜKEX-Serie ist sowieso schon ständig gewachsen. Wir erhalten auch aus den Ländern eine immer stärkere Beteiligung. 2004 begann es mit vier Ländern, jetzt sind bis auf drei alle Bundesländer beteiligt. Die anderen müssen sich vielleicht noch von der Zusatzbelastung der letzten Übung erholen. Wir registrieren auch ein immer größeres Interesse von privater Seite, aus der Wirtschaft. Es sind dieses Mal große Unternehmen dabei, auch der Bitkom. Wir haben ein sehr großes Besucher- und Medieninteresse. Und es gibt parallel zur Übung ein Fachforum, für das sich schon 140 Besucher angemeldet haben.

CIO.de: Was ist Ihre Kernbotschaft an die Öffentlichkeit?

Unger: Mir ist wichtig zu sagen, dass LÜKEX nicht nur eine Übung ist, die an zwei Tagen stattfindet. Es ist ein System, das über zwei Jahre läuft und das verbunden ist mit vielen Veranstaltungen, Fortbildungen und Coaching-Maßnahmen. Zweimal zwölf Stunden, das wäre wirklich auch viel zu wenig.