IBM Global Service an der Spitze

Der Servicemarkt ist sehr zerklüftet

21.09.2001
MÜNCHEN (CW) - Der weltweite Servicemarkt, das umsatzstärkste Segment innerhalb IT-Bereichs, ist stark fragmentiert. Es gibt keinen Anbieter, der die Branche dominiert, und sowohl in Europa als auch weltweit entfallen auf die zehn größten Dienstleister lediglich um die 20 Prozent der gesamten Einnahmen.

Mit IBM Global Services gibt es zwar einen eindeutigen Marktführer im europäischen und internationalen IT-Servicebereich. Von einer Dominanz zu sprechen wäre jedoch falsch, denn lediglich fünf Prozent aller weltweiten Einnahmen des IT-Dienstleistungssektors entfallen laut einer Erhebung des Marktforschungsinstituts Gartner Dataquest auf Big Blue. Das reicht aber aus, um die Konkurrenz auf Distanz zu halten, denn im internationalen Vergleich folgt EDS mit 2,9 Prozent. Auf europäischer Ebene konnte sich Cap Gemini Ernst & Young mit anteiligen 2,6 Prozent den zweiten Platz sichern. IBM Global Services erreicht in der Alten Welt einen Marktanteil von 5,2 Prozent. Auch die Hochzeit von Compaq und Hewlett-Packard dürfte an der eindeutigen Marktführerschaft IBMs künftig nichts ändern.

"Das Geschäft mit IT-Services ist stark fragmentiert und wird es auch bleiben", erläutert Dean Blackmore, Industry Analyst bei Gartner Dataquest. "In den USA gibt es schätzungsweise 15 000 Serviceunternehmen. Eine Erhebung der 400 weltweit größten Unternehmen hat gezeigt, dass diese Anbieter weniger als 50 Prozent der Einnahmen auf ihr Konto verbuchen können. Außerdem haben viele in vergangenen Jahr zwar beim Umsatz zugelegt, aber Marktanteile verloren."

Das könnte sich allerdings ändern. Die Dienstleistungsbranche durchlebte im Jahr 2000 eine abwechslungsreiche Zeit, denn der Boom durch das Jahr-2000-Problem ebbte ab, E-Business sorgte für Hysterie und schließlich verloren die Anbieter durch die Dotcom-Pleiten Kundschaft. Für das laufende Jahr erwartet Dataquest daher, dass die großen Dienstleister wieder eine wichtigere Rolle einnehmen, denn sie haben die Ressourcen, um auch wirtschaftlich schwierige Zeiten zu überbrücken.

Umsatzrückgang in Europa"Die wichtigen Servicehäuser haben das Vertrauen der Kunden und außerdem die Fähigkeit, begonnene Projekte auch abzuschließen. Nischenanbieter tun sich oftmals schwerer, finanzielle Durststrecken durchzustehen", meint Michael Palma, Principal Analyst bei Gartner Dataquest.

Der europäische Markt war im Jahr 2000 durch den schwankenden Wechselkurs zwischen Euro und Dollar geprägt. Gartner Dataquest sieht darin die Ursache für den Rückgang des (in Dollar bezifferten) Umsatzes bei vielen der Top-Ten-Anbieter.

Der europäische IT-Servicemarkt

Company / Umsatz* 1999 / Umsatz* 2000 / Marktanteil (in Prozent) / Wachstum 1999-2000 in Prozent

IBM / 10224 / 9753 / 5,2 / - 4,6

Cap Gemini Ernst & Young / 4950 / 4807 / 2,6 / - 2,9

EDS / 4026 / 4318 / 2,3 / 7,2

Siemens Business Services / 4361 / 4207 / 2,2 / - 3,5

Accenture / 3491 / 3828 / 2,0 / 9,6

Debis Systemhaus / 3031 / 2962 / 1,6 / - 2,3

CSC / 2500 / 2836 / 1,5 / 13,5

Compaq Computer / 2872 / 2786 / 1,5 / - 3,0

Fujitsu (inklusiv ICL, Amdahl & DMR) / 2667 / 2478 / 1,3 / - 7,1

Hewlett-Packard / 2111 / 2464 / 1,3 / 16,7

Top Ten gesamt / 40233 / 40438 / 21,5 / 0,5

Andere / 139589 / 148111 / 78,5 / 6,1

Gesamtmarkt / 179822 / 188550 / 100 / 4,9

* in Millionen Dollar / Quelle: Gartner Dataquest