Das Märchen von der Menschmaschine:

Der Roboter ist kein Homunkulus

24.08.1984

BERLIN (CW) - "Roboter sind keine nachgemachten Menschen - Roboter sind Maschinen". Auf diese These stützt sich der Bericht von Eckhart Schibber über "Das Märchen von der Menschmaschine", den das Bayerische Fernsehen am 27. August 1984 um 22.05 Uhr ausstrahlt.

Seitdem in der Fließbandarbeit der industriellen Produktion die Funktion des Menschen auf eine begrenzte Zahl von Handgriffen reduziert wurde, erübrigt sich der Versuch, ganze Menschen nachzugestalten, wenn menschliche Funktionen automatisiert werden sollen. Die phantasievollen Vorstellungen des 18. und 19. Jahrhunderts mit düsteren oder erheiternden Bildern des Homunkulus finden keinen Platz in unserer Realität und Gegenwart.

Industrieroboter stellen deshalb lediglich "eiserne Hände oder Arme" dar, die unterschiedlichen Arbeitsplätzen angepaßt sind. Von herkömmlichen Maschinen unterscheiden sie sich allerdings grundsätzlich: Ihre Beweglichkeit und die Fähigkeit, programmierte Bewegungen eigenständig und präzise zu wiederholen sowie sich in kürzester Zeit auf neue Bewegungsfolgen einzustellen, machen sie zu einer Generation "intelligenter" Apparate. Ihren Haupteinsatz werden sie in dem Bereich Montage finden, wo sie manuelle Abläufe des Menschen ersetzen.

Mit dem Film möchte der Autor Informationen über den gegenwärtigen Stand der Technik geben und die Diskussion um die "Humanisierung der Arbeitswelt" und die "Arbeitsplatzvernichtung" versachlichen helfen.