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Der Regulierer kündigt zweite UMTS-Auktion an

06.02.2007
Vier etablierte Handy-Anbieter müssen ihre Pfründe verteidigen und verhindern, dass neue Wettbewerber in den Markt kommen.

Die Bundesnetzagentur will angesichts des anschwellenden Datenstroms im Mobilfunk im kommenden Jahr weitere UMTS-Lizenzen versteigern. Es handele sich um einen "ganz großen Teil" des noch nicht zugeteilten Mobilfunkspektrums, sagte der Präsident der Regulierungsbehörde, Matthias Kurth, der "Berliner Zeitung". Zudem gehe es um Frequenzblöcke im 2,6-Gigahertz-Bereich, die "technologisch und ökonomisch hochinteressant" seien. Schon in diesem Jahr würden die Vorbereitungen für die Auktion anlaufen. "Wir hoffen, Anfang nächsten Jahres dann das Bieterverfahren starten zu können."

Die erste UMTS-Auktion hatte im Jahr 2000 einen Rekorderlös von insgesamt 50 Milliarden Euro für den Bund erbracht. Die hohen Lizenzkosten in Deutschland hatten viele TK-Aktien aber stark belastet. Kurth ließ jedoch im Gespräch mit der "Berliner Zeitung" offen, wer an der anvisierten UMTS-Versteigerung teilnehmen wird. So stehe beispielsweise noch nicht fest, ob außer den etablierten Netzbetreibern T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 weitere Bieter Interesse zeigen werden, erklärte der Chefregulierer. In der Netzagentur wird damit allerdings gerechnet.

Sollte es dazu kommen, könnten die vier Handynetzbetreiber in Deutschland bald Konkurrenz durch einen fünften Anbieter erhalten, schreibt die Zeitung. Um dies zu verhindern, müssten die etablierten Netzbetreiber mit hohem Einsatz ihr Terrain verteidigen - was erneut in einem milliardenteuren Bieterwettstreit um Lizenzen münden könnte. Schließlich könnten als Mitbieter Konzerne wie der US-Branchenriese AT&T oder der Hongkonger Mischkonzern Hutchison Whampoa auftreten. Kurth begründete das Ansetzen der UMTS-Versteigerung mit Wünschen aus der Industrie. Konzerne wie T-Mobile und Vodafone wollten ihren Kunden Handys anbieten, die mit der Geschwindigkeit eines DSL-Festnetz-Anschlusses Daten empfangen und versenden können. "Dafür benötigen die Netzanbieter natürlich neues Frequenzspektrum", sagte er. (dpa/ajf)