Der Personalengpass lässt sich kompensieren

10.01.2008

Eigentlich sollten sich Personaler und Linien-Manager in diesem Jahr auf ihre Arbeit freuen - zumindest wenn es um zwei Aufgaben geht: das Einstellen neuer Mitarbeiter und das Fördern der Belegschaft. Das Geschäft boomt, bei den meisten stimmen die Umsatzzahlen. Endlich, nach harten Jahren der Entsagung, der Einstellungsstopps und der Entlassungen darf man aus dem Vollen schöpfen - motivierte, dynamische Mitarbeiter an Bord holen, Geld in die Weiterbildung der Belegschaft investieren. Doch was geschieht? - Katzenjammer, wohin man schaut.

Viele Arbeitgeber finden keine Mitarbeiter mehr. Und Hilfe aus Berlin ist nicht zu erwarten, wie der letzte IT-Gipfel, also das Zusammentreffen von Politik und IT-Wirtschaft, gezeigt hat. Die Politik hat der IT-Industrie ganz klar gesagt: Bildet mehr aus, wir holen keine ausländischen IT-Profis ins Land. Hier ist zwar das letzte Wort noch nicht gesprochen, denn der deutschen Politik droht Ungemach aus Brüssel. Die Kommission arbeitet an der Bluecard und will die kontrollierte Zuwanderung von Spitzenkräften aus Nicht-EU-Ländern europaweit einheitlich regeln. Doch dagegen wehrt sich die Bundesregierung noch mit Händen und Füßen. Frustriert sind die IT-Abteilungen und die Anbieter, die ihre Kundenaufträge kaum noch erledigen können.

Engagierte Chefs wissen mitunter Rat. Sie empfehlen starkes Engagement an Hochschulen, professionelles Einbinden der Praktikanten und Werkstudenten ins Tagesgeschäft und im Unternehmen selbst das Schaffen einer Führungskultur, die diesen Namen verdient. Außerdem sollten Förderkonzepte für ältere und jüngere Mitarbeiter erarbeitet werden. Dort, wo es gelingt, ein gutes Arbeitsklima und ein Gefühl der Beschäftigungssicherheit zu erreichen, dürfte die Mitarbeiterfluktuation auch in stürmischen Zeiten gering bleiben. (hk)