Der PC-Markt ignoriert die Prognosen

25.01.2006
Von 
Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Jammern auf hohem Niveau

Dem Marktführer eine ernste Krise anzudichten zielt daher an der Realität vorbei. Jedoch hat CEO Otellini immer noch nicht die Frage beantwortet, wie der Konzern künftig ähnlich profitabel wachsen will wie einstmals. Jedenfalls wird sich Intel hüten, den renitenten Zwerg AMD zu unterschätzen. So ist nach Angaben der Marktforscher von Current Analysis der amerikanische Einzelhandel (ohne Direktversender wie Dell) für Desktops inzwischen gekippt. Laut der Untersuchung wurden 52 Prozent der Tischrechner im Abschlussquartal mit AMD-Prozessoren ausgeliefert. Das von Intel ins Feld geführte Argument, die schwache Desktop-Nachfrage habe das Ergebnis im vierten Quartal verhagelt, wurde von Current Analysis relativiert: Demnach wuchs das Desktop-Retail-Segment in den USA um 13,4 Prozent.

Nachtrag: Glaubt man den Prognosen der Marktforscher, sinkt das Wachstum im PC-Markt im laufenden Jahr auf zirka zehn Prozent. Und Intel wird Analysten vorerst nicht mehr zur Mitte eines Quartals über die finanzielle Entwicklung des Konzerns unterrichten. Dies wäre zumindest ein Anfang, um Ruhe in den aufgewühlten Konzern zu bringen.