Die Zukunft von Hewlett-Packard

Der Patient braucht Ruhe

09.10.2011
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Wichtig: Klare Kommunikation

Klare Worte von IDC-Analyst Crawford DelPrete: ""Whitman erbt ein Unternehmen, das eine beispiellose Periode von Chaos und Aufruhr durchlebt hat."
Klare Worte von IDC-Analyst Crawford DelPrete: ""Whitman erbt ein Unternehmen, das eine beispiellose Periode von Chaos und Aufruhr durchlebt hat."
Foto: IDC

IDC-Mann Del Prete sagt, Whitmans vordringlichste Aufgabe sei zum einen, HP wieder auf die Fähigkeit zu konzentrieren, konsequent das Kerngeschäft zu verfolgen. Zum anderen müsse das Unternehmen Botschaften bezüglich einer nachvollziehbaren klaren Strategie senden. Apotheker habe zwar die Losung ausgegeben, HP in Richtung Software und Service zu drehen. Das werde aber viel Zeit benötigen. Noch erwirtschafte HP den Löwenanteil seiner Umsätze und Gewinne mit Hardware. Das zu ändern bedürfe weiterer Akquisitionen, komplexer Integrationen von Geschäftseinheiten und erheblicher Anstrengungen in der Produktentwicklung. Schließlich müsse HP all dies absolut klar, unmissverständlich und in vertrauenerweckender Weise kommunizieren.

Fast identisch heißt es bei Experton: "Wichtig für HP und natürlich auch für die Kunden ist jetzt, dass das Unternehmen sehr schnell eine konsequente und nachhaltige Strategie entwickelt, die auf den eigenen Stärken aufbaut - und diese sauber kommuniziert." Del Prete meint: "Whitman ist hierzu in der Lage."

HP: Tradition und Moderne

An dieser Stelle sei ein kleiner Rückblick gestattet: Man kann sich Unternehmen aus verschiedenen Perspektiven ansehen. Um einen Anhaltspunkt zu bekommen, weswegen es bei HP schon seit längerem nicht mehr rund läuft, könnte man hierzu die Bewegungen an der Management-Spitze unter die Lupe nehmen. Das mit 538 Dollar Startkapital gegründete Unternehmen war geprägt von seinen Urvätern, Gründern und Namensgebern, Absolventen der Eliteuniversität Stanford: William (Bill) Hewlett und David Packard. Packard setzte 1958 mit seinen "11 Rules" ein deutliches Zeichen, wie ein Unternehmen agieren sollte. Die elf Regeln lesen sich wie ein Brevier zu ethischem Unternehmertum.