ownCloud-Client 1.2.0 vorgestellt

Der Open-Source-Wochenrückblick

28.01.2013
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.
Diese Woche im Linux- und Open-Source-Rückblick: Die Entwickler der ownCloud haben eine neue Version des Synchronisations-Clients für den Desktop präsentiert.

Die COMPUTERWOCHE präsentiert die wichtigsten Informationen zu Open Source und Linux in der Kalenderwoche 4. Unter den zahlreichen News gab es unter anderem diese Meldungen: Die Entwickler von openSUSE haben sich entschlossen, künftig MariaDB anstatt MySQL als Standard-Datenbank zu verwenden. Ihre Kumpels bei Fedora denken über denselben Schritt nach. Kurz vor der Ankündigung seines Rücktritts hat Kernel-Urgestein Alan Cox noch eine Schimpftirade über Fedora 18 abgelassen. Die Linux Foundation hat Kernel 3.4 LTSI zur Verfügung gestellt. Mit der SystemRescueCd 3.3.0 steht eine neue Version des kostenlosen Datenretters zur Verfügung.

ownCloud Sync Client 1.2.0

Eine der größten Neuerungen in der Software ist, dass ownCloud Sync Client 1.2.0 auf dem lokalen Rechner nicht mehr nach Änderungen pollt. Er erkennt hingegen Änderungen und startet daraufhin eine Synchronisation.

Ebenso gibt es weniger HTTP-Calls pro Synchronisation, was der Effektivität zu Gute kommt. Weiterhin kann man sich nach jeder Synchronisation eine Zusammenfassung anzeigen lassen. Somit ist der Anwender im Bilde, was der Client bei seiner letzten Synchronisation getan hat.

Weiterhin gibt es visuelle Verbesserungen. Bei Vorgänger-Versionen war es sehr schlecht auszumachen, ob die Software gerade aktualisiert oder sich in einem ruhigen Zustand verhält. Nun ist das durch einen prominenten blauen Kreis oder einen grünen Haken einfacher auszumachen. Sie können ownCloud Sync Client 1.2.0 aus dem Download-Bereich der Projektseite für Linux, Windows und Mac OS X beziehen.

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Von MySQL zu MariaDB: openSUSE und Fedora

Gleich zwei Schwergewichte der Linux-Szene überlegen, die Standard-Datenbank auf MariaDB umzustellen. Bei openSUSE ist dieser Schritt nun genehmigt.

Anwender müssten sich allerdings keine Sorgen machen, da MariaDB 100 Prozent kompatibel zu MySQL sei. Des Weiteren wird MySQL nicht aus den Repositories verschwinden. Wer es weiterhin benutzen möchte, kann es einfach installieren. Administratoren, die zum Beispiel einen LAMP-Stack aufsetzen, enden allerdings per Standard bei MariaDB. Der bei openSUSE Zuständige schreibt, dass es kein persönlicher Groll gegen Oracle sei. Man wisse um die gute Arbeit der Entwickler und MariaDB würde sich auch regelmäßig die neuesten Versionen von MySQL holen und dann in ihrem Fork weiterbearbeiten. Der Schritt wird sich bereits mit dem kommenden openSUSE 12.3 auswirken.

Etwas unverblümter klingen da die Töne aus dem Fedora-Lager. Kürzliche Veränderungen würden zeigen, dass Oracle MySQL immer mehr hinter verschlossenen Türen entwickelt. Es gäbe keine konkreten Hinweise mehr zu Sicherheitslücken und am Herausgeben von Regressions-Tests spare man auch. Weiterhin seien große Teile der MySQL-Bug-Datenbank nicht mehr öffentlich. Für Fedora 19 soll MariaDB die Ablöse für MySQL sein. Auch hier wollen die Entwickler MySQL weiterhin optional anbieten.

Fedora 18: Alan Cox is not amused

Alan Cox ist ein Mann der ersten Linux-Stunde. Er gilt als Nummer Zwei hinter Linus Torvalds und hat auch lange bei Red Hat gearbeitet, bevor er bei Intel gelandet ist.

Auf Google Plus hat er Fedora 18 als schlimmste Red-Hat-Distribution aller Zeiten beschimpft. Der Update-Mechanismus FedUp sei verbuggt und der neu geschriebene Installations-Assistent unbrauchbar. Statt Fehler auszubessern würde man immer mehr Funktionen in die Distribution stopfen.

Kurz nach diesem Hieb hat Alan Cox dann seinen Rücktritt wegen familiärer Gründe angegeben. Dabei sei dies der wirkliche Grund und nicht, weil er ein Problem mit Linus Torvalds oder Intel hätte. Cox hat nicht ausgeschlossen, dass er in die Linux-Welt zurückkehrt.

LTSI-Kernel 3.4

Einen Kernel auf Basis von Linux 3.4 mit zwei Jahren Unterstützung hat die Linux Foundation zur Verfügung gestellt. Damit würde man diesen so lange am Leben halten, wie das auch für ein durchschnittliches Verbrauchergerät gilt.

Bislang mussten sich Hersteller selbst um Backports, Tests und Treiber kümmern, was sich negativ auf die Kosten auswirkte. Die Arbeitsgruppe Linux Foundation Consumer Electronics wurde gegründet, um dieses Probelm zu adressieren. Firmen wie Hitachi, LG Electronics, NEC, Panasonic, Qualcomm Atheros, Renesas Electronics Corporation, Samsung Electronics, Sony und Toshiba haben das Projekt in Rollen gebracht. Kernel-Entwickler Greg Kroah-Hartman überwacht die Wartung.

SystemRescueCd 3.3.0

Die SystemRescueCd gehört zu den beliebtesten Datenrettungs-Toolsammlungen. Neu in Version 3.3.0 ist eine grafische Oberfläche für rsync, die sich grsync nennt. Damit müssen Anwender die Syntax von rsync auf der Konsole nicht unbedingt kennen, um das Werkzeug zu benutzen.

Weiterhin hat man den Standard-Kernel auf Version 3.4.27 aktualisiert. Als Alternative bietet der Startbildschirm Kernel 3.7.4 an. Die Linux-Distribution startet nicht in eine grafische Oberfläche. Mit der Eingabe des Befehls startx lässt sich eine Xfce-Umgebung benutzen. Dort wurde unter anderem das Applet für den Netzwerk-Manager repariert. Sie finden die neueste Ausgabe auf sourceforge.net. Das Handbuch zu SystemRescueCd steht mittlerweile teilweise in deutscher Sprache zur Verfügung. (ph)