Der Offshore-Trend flacht ab

07.10.2008
Die große Abwanderungswelle in Niedriglohnländer ist vorüber. Das zeigt eine PAC-Umfrage unter IT-Entscheidern in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Etwa 28 Prozent der Unternehmen, die IT-Kapazitäten in Near- und Offshore-Regionen unterhalten, wollen sie ausweiten, ungefähr 22 Prozent möchten sie reduzieren, zirka 40 Prozent planen, das Niveau zu halten. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage von Pierre Audoin Consultants.

PAC wertet das Resultat als Zeichen für eine differenziertere Entscheidungsfindung. IT-Kapazitäten in Niedriglohnländern werden demnach intensiver auf Kosten und Nutzen durchgerechnet als bisher. Das Ergebnis geht auf eine Erhebung unter IT-Entscheidern in 797 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zurück. Die Manager wurden zu allgemeinen IT-Trends befragt, darunter auch das aktuelle und geplante Near- und Offshoring.

Von den befragten Unternehmen setzt gegenwärtig nahezu ein Drittel auf Offshore- und Nearshore-Kapazitäten. Insgesamt würden Ansprechpartner vor Ort aber wieder wichtiger werden, vermutet PAC. Die Umfrageergebnisse stützen diese Einschätzung. In den Bereichen Application-Management und Remote-Infrastructure-Services, wo es häufig zu Kundenkontakt kommt, sind die Near- und Offshore-Planungen leicht rückläufig. In der Softwareentwicklung, wo lokale Schnittstellen weniger wichtig sind, ist der Trend zum Offshoring ungebrochen.

Laut Umfrage ist Osteuropa bevorzugter Auslandsstandort für Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das traditionell führende Offshore-Ziel Indien hat zugunsten von China an Bedeutung verloren. (jha)