Karrierechance App-Entwickler

Der Nachwuchs greift an

30.06.2011
Von 
Peter Ilg ist freier Journalist in Aalen.

Nachfrage: ja, Boom: nein

"60 Prozent der freiberuflichen App-Profis arbeiten im Apple-Umfeld."
"60 Prozent der freiberuflichen App-Profis arbeiten im Apple-Umfeld."
Foto: Susanne Schödl, Gulp

Im November 2010 hat die Münchner Online-Freiberuflerbörse Gulp ihre Nutzer nach den zehn wichtigsten IT-Trends befragt. Gewinner waren mobile Anwendungen. "Einen regelrechten Boom in der Nachfrage nach Mobile-App-Spezialisten können wir noch nicht erkennen. Die Freiberufler in diesem Bereich sind aber gefragt, und der Bedarf steigt auf lange Sicht", prognostiziert Susanne Schödl von Gulp. Im Februar 2011 gingen 14.506 Projektanfragen ein, davon richteten sich 0,9 Prozent an App-Entwickler. In absoluten Zahlen waren das 130 Anfragen.

Foto: arrow/Fotolia.de

Die Mobile-App-Entwickler fordern laut der Auswertung des Münchner Freiberuflerportals im Schnitt mit 68 Euro pro Stunde etwas weniger als die Gesamtheit der IT-Freelancer (72 Euro), was wohl daran liegt, dass sie etwas jünger und unerfahrener sind als der durchschnittliche IT-Selbständige. Fast ein Fünftel der freiberuflichen App-Spezialisten ist jünger als 34 Jahre. Dagegen liegen nur 9,8 Prozent aller IT-Selbständigen in dieser Altersklasse. Die Entwicklung von Apps liege in der Hand der Jüngeren, kommentiert Schödl.

Rund 60 Prozent der freiberuflichen App-Spezialisten sind im Apple-Bereich tätig. Mit großem Abstand folgen Android-Experten auf Platz zwei (16,5 Prozent). "Bei der Nachfrage sieht es allerdings anders aus", so Schödl: Platz eins bei der Verteilung der Mobile-Apps-Anfragen im Februar 2011 ging an Android. Auf Platz zwei folgten deutlich abgeschlagen Anfragen zu iPhone/iPad und auf dem dritten Rang Windows Phone beziehungsweise Windows Mobile. "Freelancer mit dem notwendigen Wissen um die Betriebssysteme von Smartphones sollten sich überlegen, ob die Entwicklung von mobilen Apps nicht etwas für sie wäre", empfiehlt Schödl. In der Entwicklung für iPhone und iPad liege noch Wachstumspotenzial, allerdings herrsche auch große Konkurrenz.

Warum App-Entwickler grafisches Gespür und Freude an der Visualisierung brauchen lesen Sie im Interview mit Christian Walde-Sauer, er leitet das Competence Center Mobile Applications bei der Pass Consulting Group in Aschaffenburg.