Das Jammern über fehlendes Fachpersonal hält Christian Glas, Berater des Marktforschungshauses Pierre Audoin Consultants (PAC), für übertrieben. "In den vergangenen Jahren wurden sehr viele Mitarbeiter ausgestellt, viele haben sich selbständig gemacht und wären froh über eine Festanstellung", wiegelt der Marktbeobachter ab.
"Spezialwissen mag in einzelnen Segmenten knapp sein, doch das war schon immer so." Auch PAC hat zuletzt beobachtet, dass die Unternehmen wieder einstellen. Die letzten Erhebungen bestätigen zudem die gute Entwicklung im Geschäft mit IT-Services für mittelständische Anwender (siehe Grafik "Der Mittelstandsmarkt wächst schneller"). Beliebt sind derzeit Beratungs- und Integrationsdienste etwa für das Kunden-Management und zur Anbindung von Partnern und Lieferanten.
Anwender arbeiten lösungsorientiert
Die Projekte zielen neuerdings darauf ab, dem Auftraggeber konkrete Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. "Früher haben die Kunden gefragt: Was können wir in der IT tun, um günstiger zu werden? Heute fragen sie: Was können wir tun, um besser zu werden?", beobachtet Arxes-Chef Faulhaber.
Im Zuge dieses Wandels lagern die Anwender immer häufiger IT-Aufgaben an externe Dienstleister aus. Das ist neu: Bislang hatten die kleineren Betrieb oft nicht den Mut, Outsourcing-Aufträge zu vergeben. Die Anwender wurden offenbar von der Erkenntnis eingeholt, dass sie mit ihrem eigenen, zumeist dünnen IT-Mitarbeiterstamm den steigenden Bedürfnissen nicht länger gerecht werden können. "Das SAP- und IT-Infrastruktur-Outsourcing wird für die Unternehmen immer interessanter", fasst PAC-Analyst Glas zusammen.