Nokia

Der Marktführer als Underdog

17.11.2008
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Schwere Wahl der Migrationslösung

Als Konsequenz müssen sich Intellisync-Kunden damit allmählich für eine Migrationslösung entscheiden, wobei es mehr (Sybase iAnywhere, Excitor, Synchronica) oder weniger (Ubitexx) sinnvolle Alternativen am Markt gibt. Für Unternehmen, die unabhängig davon Nokia-Geräte einsetzen wollen, ändert sich indes wenig. Eine kleine Einschränkung gibt es allerdings: Mit der Einführung der Business-Smartphones E66 und E71 vor wenigen Monaten stellte Nokia die Unterstützung für die offenbar nur wenig genutzte Software "Blackberry Connect" ein. Stattdessen wurde Microsofts Exchange ActiveSync zum Push-E-Mail-Client der Wahl erkoren - mit seinen bekannten Stärken, aber auch Schwächen. Unter anderem gucken Nutzer einer nicht von Microsoft stammenden Groupware in die Röhre; zu bemängeln sind auch die im Vergleich zur Blackberry-Lösung höheren Übertragungsvolumen bei niedrigerer Sicherheitsstufe.

Ansonsten können Unternehmen weiterhin aus einer breiten Produktpalette wählen, zu der dank der relativ einheitlichen S60-Plattform neben Geräten der E-Series auch eine Vielzahl eigentlicher Consumer-Smartphones zählen. Auf neue Modelle darf man gespannt sein, angeblich befinden sich einige Business-Geräte in der Pipeline, die wie das kürzlich vorgestellte Nokia 5800 Xpress Music mit einem Touchscreen ausgestattet werden sollen.

Das Aus der Intellisync-Plattform verhagelt Symbian die Wertung.
Das Aus der Intellisync-Plattform verhagelt Symbian die Wertung.

Auch was die Softwareauswahl betrifft, herrscht kaum Mangel, das Programm "Quickoffice" zum Einsehen und (bei Geräten mit Volltastatur) Bearbeiten von Word-, Excel- und Powerpoint-Dokumenten gehört zur Grundausstattung, ebenso der Acrobat Reader PDF. Ein integrierter SIP-Client erleichtert die Nutzung als VoIP-Telefon. Gleichzeitig stellen etwa die wichtigsten Anbieter von Unified-Communications-Lösungen einen Client für Symbian-Handys bereit. Daneben profitieren Business-Nutzer auch von Nokias Popularität im Privatkunden-Umfeld. Einige der zum Teil kostenlosen Anwendungen sind auch im Unternehmensumfeld nutzbar, viele dienen zumindest zur Unterhaltung auf Geschäftsreisen. Angesichts der Pläne Nokias, die mittlerweile vollständig im eigenen Besitz befindliche Symbian-Plattform unter eine Open-Source-Lizenz zu stellen, dürfte die Bedeutung für Entwickler weiter wachsen.

Mehr zum Thema Smartphones?

Die Karten werden neu gemischt: Google und Apple haben frischen Wind in den Mobility-Markt gebracht. Bei Business-Kunden, die bislang mit dem Blackberry oder mit Nokia- und Microsoft-Plattformen planten, sind Begehrlichkeiten geweckt worden...

Admins Liebling: Solide, zuverlässig und sicher - was IT-Verantwortliche am Blackberry schätzen, kommt bei den Usern nicht immer gut an...

Vielseitig, aber lahm: Gerätevielfalt und die Anbindung an Unternehmenssysteme sprechen für Windows Mobile. In Sachen Performance und Usability sind aber andere Plattformen dem Microsoft-Sprössling überlegen...

Kultobjekt mit schwachen Business-Funktionen: Apple möchte das trendige iPhone auch Unternehmenskunden verkaufen. Doch noch fehlt es an wichtigen Features...

Alles ist offen: Die mobile Plattform Google Android ist primär für Privatnutzer ausgelegt - noch...