AT-Kompatible reizen die 80286-Zentraleinheit aus:

Der Markt wartet auf schnellere Prozessoren

24.05.1985

MÜNCHEN (CW) - Die Verbesserung ihrer Ausgangsposition gegenüber dem IBM-PC/AT erhoffen sich etliche Anbieter AT-kompatibler Maschinen vom Einsatz schnellerer Prozessoren.

Während IBM den 80286 mit nur 6 Megahertz taktet (und risikofreudige Anwender herausgefunden haben, daß der Chip mit etwas Glück auch einen höheren Systemtakt verträgt), setzt Compaq die 8-MHz-Version des Prozessors ein. Lange dürfte der Vorsprung nicht zu halten sein, denn IBM hat in der Konzeption des AT die unproblematische Umrüstung der Maschine auf schnellere Prozessoren vorgesehen. Die Halbleiterindustrie tut das ihre, um den Bedarf an schnelleren Chips zu decken.

Intel hat die 10-MHz-Ausführung des 80286 für das vierte Quartal 1985 angekündigt, die Bemusterung ist gerade angelaufen. Bei Advanced Micro Devices, Second-Source für diesen Chip, ist der 80286-10 bereits in Stückzahlen verfügbar. Die AMD

und die Intel-Chips unterscheiden sich nicht nur im Preis, sondern auch in der Technologie. Intel setzt auf 1,5-Mikron-Geometrie, AMD ist mit 2 Mikron vorsichtiger. Bei AMD soll der 10-MHz-Chip in konventioneller Ausführung 185 und in SMD-Version 160 Dollar bei Abnahme von mehr als 100 Stück kosten, Intel berechnet für beide Ausführungen 176 Dollar und peilt für den 80286-12 knapp 300 Dollar an.

Unterstützt werden von den Intel-Chips gegenwärtig MS-DOS, PC-DOS, Xenix, Unix V und das hauseigene iRMX, nicht aber Concurrent DOS 286. Dieses Betriebssystem baut auf einem speziellen, bisher noch nicht realisierten Feature der iAPX 286 auf.