Der Markt für Speicher-Subsysteme

Der Markt für Speicher-Subsysteme 2005: Speicherkonzepte vor Gericht

13.10.2005
Von von Kriemhilde
Partitionierung und Virtualisierung sind Topthemen für Speicher-Subsysteme. Daneben rücken aber vor allem rechtliche Vorgaben ins Blickfeld.

Kapazität, Durchsatz und Replikationstechniken zählten in der Vergangenheit zu den wichtigsten Leistungswerten von Highend-Speichern. Als im Herbst 2004 Hitachi mit dem „Tagmastore“-Subsystem auf den Markt kam, freuten sich Highend-Anwender über die riesige Speicherkapazität von bis zu 332 TB. Noch bemerkenswerter war jedoch die Tatsache, dass der Speicher noch Zusatzaufgaben im Speichernetz (SAN) übernehmen soll: die Verwaltung von bestehenden Speicher-Arrays, die auch von Drittanbietern stammen dürfen. Dafür sorgt die hauseigene Software „Universal Volume Manager“, mit der sich die externen Daten so konfigurieren, verwalten und abrufen lassen, als ob sie im Tagmastore lagerten. Das lässt die Informationsmenge, die vom System kontrolliert wird, auf 32 Petabyte (PB) steigen und befördert den Speicher zum Dirigenten im Speichernetz.

Kurz nach Hitachis Vorstoß im Highend stellte IBM mit „DS8000“ einen Nachfolger für die „Shark“-Speicher vor. Das Fassungsvermögen bleibt mit 192 TB zwar unter dem Wert des Tagmastore, dafür warf IBM sein Knowhow aus der Prozessor- und Server-Technik in die Waagschale. DS8000 nutzt die hauseigenen „Power-5“-Prozessoren, die auch in den Unix-Servern der „P-Series“ arbeiten. IBMs Speicherankündigung vom Herbst 2004 las sich wie die Einführung von neuen Servern: Die Control Unit der DS8000 enthält zwei bis vier Prozessoren, in Zukunft wolle man aber auch Acht- und Zwölf-Wege- Konfigurationen anbieten.

Der Speicher als Rechner

Wenn schon ein Rechner im Speicher steckt, dann können dort auch Programme ablaufen. Big Blue kündigte an, Speicher- und Virtualisierungssoftware wie den „Tivoli Storage Manager“ und den „SAN Volume Controller“ direkt im Subsystem zu starten. Probehalber ließen die IBM-Ingenieure bei einer Kundendemonstration die hauseigene Datenbank DB2 auf einem DS8000-Array erfolgreich ablaufen.

Darüber hinaus führte IBM die Partitionierung, ebenfalls eine Server-Technik, innerhalb der Subsysteme ein. Da die Power-5-Chips mit einer „Virtualization Engine“ ausgestattet sind, können logische Partitionen (LPARs) eingerichtet werden: Die DS8000 lässt sich derzeit in zwei separate Einheiten unterteilen, die sogar mit unterschiedlichem Mikrocode arbeiten dürfen. Hitachi geht bei der Unterteilung der Tagmastore-Systeme noch einen Schritt weiter: Der „Virtual Partition Manager“, der separat angeboten wird, teilt den Speicher in bis zu 32 virtuelle Maschinen auf, denen je nach Bedarf interne und externe Ressourcen wie Speicherkapazität, Cache-Speicher und Ports zugeordnet werden können. Aus dem großen Speicherpool lassen sich also kleine und per Passwort abgesicherte Speicherumgebungen einrichten, die unterschiedliche Service-Levels befriedigen.