Große schlucken Kleine
Obwohl Blades von kleinen Startups entwickelt wurden, haben die Schwergewichte im Markt die Führung übernommen. IBM dominiert nach IDC-Angaben mit 40,9 Prozent Marktanteil, gefolgt von HP mit 38,5 Prozent. Fujitsu-Siemens ist vor allem in Deutschland stark vertreten. Auch Dell hat Blade-Server im Angebot und konnte sich bisher 6,5 Prozent des Marktes sichern.
Kleine Blade-Anbieter spielen eher als Übernahmekandidaten oder Technologielieferanten eine Rolle: Fujitsu-Siemens arbeitet seit September 2005 im Rahmen eines OEM-Exklusivvertrags mit dem US-amerikanischen Spezialisten für Blade-Frames und Virtualisierung, Egenera, zusammen. HP kaufte im Oktober den Erfinder der Blades, die US-amerikanische Firma RLX Technologies. Objekt der Begierde war dabei vor allem die Linux-basierende Management-Software "Control Tower". Ansonsten haben noch die deutschen Anbieter Maxdata und Transtec, Tatung aus Taiwan sowie NEC eigene Blade-Systeme im Angebot. Deren Marktanteile tauchen bei IDC allerdings nur im Bereich "Sonstige" auf.
Hersteller |
Produktname |
CPU |
Taktrate in Gigahertz |
RAM (min. – max.) |
Preis in Euro |
---|---|---|---|---|---|
IBM |
HS 20 |
Intel Xeon DP |
2,8 |
0,5 – 8 GB |
1544 |
HP |
Pro Liant BL20p |
Intel Xeon DP |
2,8 |
1 – 8 GB |
2182 |
Fujitsu-Siemens |
Primergy BX620 |
Intel Xeon |
2,8 |
1 – 12 GB |
2000 |
Dell |
PowerEdge 1855 Blade |
Intel Xeon |
3,6 |
0,5 – 12 GB |
1594 |
Maxdata |
Platinum Blade X121 |
Intel Xeon |
3,0 |
0,5 – 8 GB |
2059 |
Tatung |
BS-4010 |
Intel LV Xeon |
2,4 |
1 – 8 GB |
1616 |
Transtec |
BladeRack Pro Node |
Intel Xeon |
2,8 |
1 – 8 GB |
1690 |
NEC |
Express 5800/1050Ba |
Itanium 2 |
1,4 |
2 – 24GB |
k.A. |
Ausrichten der Anbieter
Daniel Fleischer, Senior Analyst für den Server-Markt bei IDC, sieht bei den Herstellern verschiedene Stoßrichtungen: "HP setzt auf ein breites Portfolio, IBM ist mehr im Highend-Markt aktiv, und Fujitsu-Siemens sehe ich technologisch an der Spitze." Bis auf Dell organisieren alle Hersteller den Vertrieb über Partner, allerdings gibt es hier noch Schulungsbedarf. Zum Beispiel bei der Speicheranbindung: Weil die Blades nur wenig Festplattenkapazität mitbringen, benötigen sie für den vernünftigen Einsatz einen großen und schnellen externen Speicher, meist per Fibre-Channel-Anbindung realisiert. Dann muss der Vertriebspartner nicht nur die Blade-Technik beherrschen, sondern oft auch ein Storage Area Network (SAN) installieren. Damit ist aber nicht jedes Systemhaus vertraut.