Der Markt für Blades gewinnt Kontur

19.01.2006
Von Nicola Schmidt und Elmar Török
Immer mehr Anwender interessieren sich für Blades. Das Angebot hat jedoch seine Eigenarten.

Während in den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts vor allem Universitäten und Forschungseinrichtungen Blades verwendeten, setzen mittlerweile große Unternehmen und zunehmend auch der Mittelstand die Kompakt-Server ein. Unter den ersten kommerziellen Kunden waren es die Finanzdienstleister und große Firmen, die eine personalstarke IT-Abteilung und genug Know-how im Haus hatten, um von der neuen Technik zu profitieren.

Hier lesen Sie …

• welche technischen Merkmale Blades auszeichnen;

• welche Position die Anbieter im Markt haben;

• was sich in Sachen Administration der Kompakt-Server tut.

Blades konzentrieren große Rechenpower auf engstem Raum.
Blades konzentrieren große Rechenpower auf engstem Raum.

Inzwischen schulen die Hersteller ihre Partner stärker auf die Installation der Technik, so dass der Kunde nicht das gesamte Know-how im Haus haben muss. In naher Zukunft rücken auch kleine und mittlere Unternehmen ins Visier der Vertriebsleute; sie werben mit einfach zu installierenden Angebotspaketen aus Hard- und Software.

Das Angebot erscheint attraktiv, weil es viel Leistung auf wenig Platz bündelt. Blades haben keinen eigenen Lüfter, keine Stromversorgung und keinen Netzwerkanschluss. Sie werden hochkant in ihr Chassis gesteckt und sind in dessen hinterem Teil über eine "Backplane" durch redundante Steckverbindungen mit einer zentralen Stromversorgung, dem Netzwerk und Speichersystemen verbunden. Durch die Konzentration passen mehr Prozessoren auf weniger Platz. Die Hersteller bringen auf nur sieben Höheneinheiten (1 HE = 4,4 Zentimeter) bis zu 14 Blades unter, wobei jedes mit zwei Prozessoren bestückt sein kann. Das bedeutet im Vergleich zu den 1HE-Pizzabox-Servern doppelte Leistung bei halbem Platzbedarf.

Doch die Kühlung ist eine Herausforderung. Moderne Prozessoren strahlen einen großen Teil der aufgenommenen Energie als Wärme ab, bei beengten Platzverhältnissen wird es noch schwieriger, genügend kühle Luft heranzuschaffen. Die Anbieter entwickeln mit viel Aufwand hindernisfreie Luftführungen, andere bieten mit Luft und Wasser kühlende Rack-Schränke an.