Thomas Tribius, Springer

Der Mann mit den zwei Hüten

29.11.2006
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Es sei ein schwieriger und schrittweiser Prozess gewesen, diese Kundenorientierung in den Köpfen zu verankern, räumt der CIO ein. Zudem sei dieser Prozess beileibe nicht trivial, ergibt sich doch vieles in der Wechselwirkung und dem gemeinsamen Verständnis. Kundenorientierung bedeute nicht, primär nur freundlich zu sein und ausschließlich das zu tun, was der Kunde sagt. "Wenn der Kunde einen Porsche möchte, kann es durchaus berechtigte Einwände geben, dass dieser nicht unbedingt das geeignete Fortbewegungsmittel ist", schränkt Tribius ein. Beratung heiße auch, Alternativen aufzuzeigen.

Spagat zwischen Kunden und Konzernzielen

Der Spagat, auf der einen Seite die Kundeninteressen wahrzunehmen, aber auf der anderen Seite auch den Konzernzielen gerecht zu werden, ist Tribius zufolge eine Herausforderung, der sich die IT-Mitarbeiter in diesem Wandlungsprozess stellen müssen. "Das funktioniert aber nicht über Nacht."

Auch bei Axel Springer ist man damit noch nicht fertig. So identifiziert der IT-Chef beispielsweise in Bereichen wie der Innovationsberatung durchaus noch Verbesserungsbedarf. Insgesamt sieht sich Tribius jedoch mit seinen Plänen im Soll. Rund 60 Prozent seines vor fünf Jahren entwickelten Bebauungsplanes stehen. Die fehlenden 40 Prozent will Tribius in den kommenden Jahren unter seine zwei Hüte bekommen.

Buchtipp

Karnazes, Dean: Ultramarathon Man. Confessions of an All-Night Runner.

Das Buch zeigt: "No pain-no gain" beziehungsweise "suffering leads to wisdom".