Hardy Heron

Der Linux-Desktop Ubuntu 8.04 im Test

11.07.2008
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.

Nach dem Erststart und unter der Haube

Bekannter Würfel: Der Compiz-Würfel hat vor nicht allzu langer Zeit Aufsehen erregt und darf als Symbol der 3D-Effekte unter Linux betrachtet werden.
Bekannter Würfel: Der Compiz-Würfel hat vor nicht allzu langer Zeit Aufsehen erregt und darf als Symbol der 3D-Effekte unter Linux betrachtet werden.

Das Testsystem hat während der Installation noch keinen proprietären Treiber für die Nvidia-Karte eingespielt. Nach dem Erststart macht das Betriebssystem den Anwender jedoch aufmerksam, dass er einen solchen verwenden könnte. Der Einsatz dieses sogenannten „restricted driver“ ließ die GeForce 8800 GTS richtig aufleben. Dies schlug sich merklich in den 3D-Effekten nieder. Sobald eine geeignete Grafikkarte und ein passender Treiber vorhanden sind, können Sie Compiz-Fusion unter „System – Einstellungen – Erscheinungsbild – Visuelle Effekte“ aktivieren. Da man dort nur sehr rudimentäre Modifikationen vornehmen kann, ist die Nachinstallation einiger Verwaltungswerkzeuge für Compiz-Fusion ratsam. Zum Beispiel gibt es hier die Pakete gnome-compiz-manager oder compizconfig-backend-gconf.

Volle Power: Die unfreien Treiber von Nvidia rücken die GeForce 8800 GTS in das richtige Rampenlicht.
Volle Power: Die unfreien Treiber von Nvidia rücken die GeForce 8800 GTS in das richtige Rampenlicht.

Ansonsten wurde die Hardware ohne Probleme erkannt. Eine Überprüfung der voreingestellten Repositories zeigte, dass per Standard die Quellen Universe, Multiverse und Restricted mit aktiviert sind. Dieser Umstand ermöglicht den sofortigen Zugriff auf Tausende von Zusatzpaketen. Verbesserte Geschwindigkeit gegenüber älteren Ubuntu-Versionen soll Linux Kernel 2.6.24 bringen. Ebenso ist KVM nun eine voll unterstützte Option für Virtualisierung. libvirt und virt-manager integrierten die Entwickler ebenfalls in Ubuntu. Es soll eine einfache Erschaffung von Gastsystemen und rudimentäres Management von virtuellen Maschinen unterstützen. virt-manager können Anwender nutzen, um Gastsysteme auf entfernten Servern zu administrieren. Das in den Kernel eingepflegte virtio soll die E/A-Performance von Gastsystemen verbessern.

Einstellungssache: Mit den „Monitor Resolution Settings“ können Sie die Bildschirmauflösung und Wiederholungsrate konfigurieren, ohne das X-System neu zu starten.
Einstellungssache: Mit den „Monitor Resolution Settings“ können Sie die Bildschirmauflösung und Wiederholungsrate konfigurieren, ohne das X-System neu zu starten.

Für die grafische Oberfläche dient Xorg 7.3. Diese Version legt das Gewicht auf eine bessere Autokonfiguration mit einer minimierten Konfigurationsdatei. Ebenso ist ein Werkzeug an Bord, mit dem Anwender die Auflösung dynamisch verändern können. Dies gilt auch für die Wiederholungsrate eines zweiten Monitors.