25 Jahre Windows

Der lange Reifeprozess

01.11.2010
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

2000: Windows NT verschwindet

Mit Windows 2000 verfügt die Profi-Variante erstmal über den Verzeichnisdienst Active Directory
Mit Windows 2000 verfügt die Profi-Variante erstmal über den Verzeichnisdienst Active Directory
Foto: winhistory.de

Mit offiziellen Einführungspreisen um die 800 Mark hatte Microsoft mit dem im Frühjahr 2000 vorgestellten Windows 2000 eine klare Zielgruppe vor Augen: Unternehmenskunden. Sie erhielten zu diesem Preis ein Betriebssystem mit einer Benutzeroberfläche nahe an Windows 9x und der von NT bekannten Systemstabilität. Ferner konnte der Neuling mit einer breiteren Hardwareunterstützung (ebenfalls WDM-Treiber) sowie einigen unternehmensspezifischen Sicherheits-Features wie Gruppenrichtlinien oder Kerberos aufwarten. Erstmals verfügte Windows in dieser Version mit dem Active Directory über einen Verzeichnisdienst, der seinen Namen auch verdiente. Später gewann das System auch bei Privatkunden aufgrund seiner Stabilität viele Freunde.

Wie bei NT 4.0 rundeten Server-Varianten wie Windows 2000 Server, Advanced Server oder Datacenter Server die Angebotspalette ab.

2001: Ein Windows für alle

Windows XP - ein System für Verbraucher und Unternehmenskunden
Windows XP - ein System für Verbraucher und Unternehmenskunden

Eine besondere "Erfahrung" versprach Microsoft im Oktober 2001 mit Windows XP. Zumindest der Konzern machte sie: Es entwickelte sich zum bislang am besten verkauften Windows-Betriebssystem. Zu dem Erfolg trug unter anderem bei, dass mit XP die DOS-basierende Windows-Linie starb - sowohl private User als auch professionelle Anwender erhielten jetzt ein Windows mit NT-Basis. So meldete sich das Neue intern als NT5.1. Aufgrund seiner Multimedia-Features war XP anfangs gerade bei Unternehmenskunden als "Klicki-Bunt" verschrien, und viele zögerten mit einer Migration von Windows 2000 auf XP. Unter dem Strich sorgte aber gerade die Kombination aus Stabilität, Sicherheits-Features, Multimedia und Netzunterstützung für die Popularität der Plattform. Zumal gegen Ende des XP-Lebenszyklus selbst Billigstrechner mit der erforderlichen Rechenleistung für einen flüssigen Betrieb aufwarteten.

Für die Anwender gab es von XP fünf grundlegende Editionen: Starter, Home, Professional, Media Center sowie Tablet PC. XP läutete nicht nur das Ende der DOS-Linie ein, sondern brachte einen Umschwung bei der Server-Strategie. Die Server-Systeme werden nicht mehr wie bei den NT Workstations als Ergänzung geführt, sondern nun als eigene Produktreihe.