Der Jobrückgang verlangsamt sich

19.05.2009
Die Zahl der freien IT-Stellen ist von Januar bis April weniger dramatisch eingebrochen, als aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage zu befürchten war.

Die Arbeitgeber schrieben 12.989 IT-Jobs im April aus, das sind nur zwei Prozent weniger als im Januar und 1,7 Prozent weniger als im März. Gegenüber dem April 2008 beträgt der Rückgang dagegen immerhin 8,8 Prozent. Die Nachfrage nach IT-Spezialisten entwickelt sich trotz einer Abschwächung nach wie vor "deutlich günstiger" als der Gesamtstellenmarkt, beobachtet Jürgen Grenz, Geschäftsführer der Index Internet und Mediaforschung. "IT-Fach- und Führungskräfte werden gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten zur Bewältigung der veränderten Anforderungen benötigt."

Softwarehäuser suchen weiter

Seit April hat die Computerwoche ihre Arbeitsmarktberichterstattung auf eine neue Grundlage gestellt. AnzeigenDaten.de wertet die ausgeschriebenen IT-Jobs aus 89 Printmedien und 19 Online-Stellenbörsen aus, so dass eine umfassendere Übersicht über die Situation am Arbeitsmarkt nun möglich ist.

Die auf die Medienindustrie spezialisierten Berliner Marktforscher von Index Internet und Mediaforschung GmbH berücksichtigen in ihrer Statistik auch die Personalberater, die in der bisherigen Untersuchung von Adecco nicht auftauchten. Gezählt werden also nicht Jobs in den Personalberatungen, sondern IT-Stellen, die diese Dienstleister vermitteln. Deshalb überrascht es auch nicht, dass etwa ein Drittel der ausgeschriebenen Offerten von hier kommen.

Gut ein Viertel der Jobs entfällt auf die Zeitarbeitsfirmen. Diese haben gegenüber dem Vormonat sogar um 242 auf 3753 Stellen zugelegt. Weitere gute Nachrichten gibt es von den IT-Herstellern und den Softwarehäusern. Auch sie suchten im April mehr IT-Profis als im März. Bei den Herstellern ergab sich ein Plus von 14 Prozent auf 1061 Stellen und bei den Softwarehäusern von zwölf Prozent auf 897.

Zu den Branchen, in denen noch relativ viele Jobs entstehen, zählen ferner die Unternehmensberatungen (inklusive Rechts-, Steuer- und Wirtschaftsprüfungen); sie schrieben 450 Stellen (März 465) aus. Einen leichten Rückgang verzeichnen die klassischen Branchen wie die Finanzwirtschaft und Fahrzeugbau.

Minus in Bayern, Plus im Ländle

Die meisten freien Stellen entfallen auf Baden-Württemberg, 3452 Offerten kommen aus dem Ländle, was einen Zuwachs von fast zehn Prozent gegenüber dem Vormonat bedeutet. Bayern mit 2474 Stellen muss einen Einbruch um 7,5 Prozent verkraften. An dritter Stelle liegt Nordrhein-Westfalen mit 2291 Offerten (Vormonat 2314).

Auch die Bankenmetropole Frankfurt am Main verzeichnet einen Rückgang um ein Viertel auf 1317 Offerten. Den größten Zuwachs registriert das Saarland mit 34,5 Prozent, allerdings auf bescheidenem Niveau, ganze 77 Stellen sind rund um Saarbrücken zu besetzen. So ähnlich und zum Teil schlechter sieht es in Ostdeutschland aus. (hk)