Der ITK-Markt ist besser als sein Ruf

08.04.2003
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Schlechte Nachrichten mag niemand mehr hören, gute gibt es kaum - oder vielleicht doch? Unbeeindruckt von den allgegenwärtigen Unternehmenswarnungen, hat die CW einmal ganz einseitig den positiven Signalen nachgespürt.

Foto: Photodisc

Es gibt sie tatsächlich, Fakten, an denen auch notorische Pessimisten nicht vorbeikommen - beispielsweise an der Feststellung, dass der deutsche Markt für Informations- und Kommunikationstechnik (ITK) allen Unkenrufen zum Trotz wieder wächst. Das war nach Erhebungen der größten einschlägigen Verbands Bitkom zuletzt nicht der Fall: Der Markt war 2002 um zwei Prozent auf 132 Milliarden Euro geschrumpft. In diesem Jahr aber wird ein kleines Plus von 0,5 Prozent erwartet, im nächsten Jahr - trotz des Reformstaus in Deutschland - bereits eines von drei Prozent. Eine Rückkehr zu zweistelligen Zuwächsen ist zwar vorerst nicht in Sicht, aber festzuhalten bleibt, dass der ITK-Markt schon 2004 voraussichtlich wieder stärker wachsen wird als die deutsche Wirtschaft insgesamt.

Schneller als der hiesige dürfte der internationale ITK-Markt Fahrt aufnehmen. Das European Information Technology Observatory (Eito) erwartet für 2003 ein ITK-Wachstum von 2,5 Prozent in Westeuropa und von 4,5 Prozent auf globaler Ebene. Die Analysten von IDC gehen in ihrer allerdings erst kürzlich nach unten korrigierten Prognose von weltweit 2,3 Prozent Marktwachstum in diesem und vier bis sechs Prozent im nächsten Jahr aus.

Dabei weisen die Auguren darauf hin, dass die Wachstumskurve vor allem in Osteuropa und großen Teilen Asiens steil nach oben zeigt. Dort gebe es eine Aufbruchstimmung, von der insbesondere international positionierte Unternehmen profitieren könnten. Laut IDC legt beispielsweise der russische IT-Markt in diesem Jahr um zwölf Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar zu, der polnische gar um 13 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar. Länder wie China, Indien und Südkorea weisen ebenfalls starkes Wirtschaftswachstum bei noch vergleichsweise geringer ITK-Durchdringung auf. Auch hier ist also überdurchschnittliches Marktwachstum absehbar.