LSI Logic Storage Systems

Der heimliche König der Speicherindustrie

20.06.2003
MÜNCHEN (kk) - Heimlich, still und leise hat sich die Speicherdivision von LSI Logic zu einem der wichtigsten Speicheranbieter gemausert, der nicht nur IBM oder Storagetek mit OEM-Speichersubsystemen versorgt. Die Company hat sich laut IDC-Studie zum Technologielieferanten für die meisten Anbieter von Speicherlösungen etabliert.

IDC bescheinigt in einer Studie LSI Logic Storage Systems eine furiose Zukunft. Das Unternehmen sei auf dem Weg, im Speicherbereich das zu werden, "was Intel im PC- und Server-Markt erreicht hat." Tatsächlich steigerte die Company - entgegen dem Trend der Speicherindustrie - seit dem dritten Quartal 2001 (45,3 Millionen Dollar) jedes Quartal seinen Umsatz auf zuletzt 105,9 Millionen Dollar im vierten Dreimonatsabschnitt des vergangenen Jahres. Obwohl die Mutterfirma LSI Logic Corp. kürzlich einen Verlust von 122 Millionen Dollar im ersten Quartal 2003 meldete und als Resultat 580 Arbeitsplätze strich, bleibt die Speicher-Abteilung davon unberührt.

Die Company aus dem kalifornischen Milpitas liefert komplette Speichersysteme, aber auch Komponenten wie kundenspezifische Asics, SCSI- und Fibre-Channel-Chips, Hostbus-Adapter und Raid-Controller. Die jüngste Chipentwicklung ist ein Baustein für die Umsetzung von SCSI über das Internet (iSCSI) zur FestplattenSchnittstelle Serial ATA (S-ATA).

Für die kommenden Monate macht Mitchell Seigle, Senior Director Marketing Relations, vier wichtige Bereiche im Speichermarkt aus: Die Akzeptanz von iSCSI und Serial ATA für den Backup von Festplatte zu Festplatte. Außerdem gehen seiner Meinung nach die Worm-Archive (Worm = write once read many) online, was bedeutet, dass die Daten auf Platten-Arrays abgelegt werden. Serielles SCSI wird die Schnittstelle der Wahl für die DASD-Festplatten in den Servern (DASD = Direct Attached Disk Drive) werden und die intelligenten Switche werden ein "Network of Intelligence" bilden.

Die Wurzeln der LSI Logic Storage Systems Inc.

LSI Logic Storage Systems ist eine Tochter der LSI Logic Corp., ursprünglich eine Abteilung der NCR Corp. Nachdem LSI Logic 1998 Symbios Logic für 760 Millionen Dollar übernommen hatte, wurde die Speicherabteilung ausgegliedert. Symbios brachte damals rund 200 Millionen Dollar Umsatz aus dem Speichergeschäft mit und rund 400 Milllionen Dollar aus dem Verkauf von Halbleitern. Im vergangenen Jahr kaufte LSI für 50 Millionen Dollar von IBM den Controller-Hersteller Mylex.

Abb: Umsatzentwicklung

Entgegen dem Trend: LSI Logic Storage Systems verzeichnet seit Ende 2001 steigende Umsätze. Quelle: IDC