Größtes Plus im Highend-Bereich

Der globale Server-Markt wächst weiter zweistellig

22.12.2000
MÜNCHEN (CW) - Der globale Server-Markt scheint von der weltweiten Lethargie des PC-Geschäfts nicht befallen. Nach den jüngsten Zahlen der International Data Corp. (IDC) für das dritte Quartal 2000 beträgt der weltweite Umsatz 15,4 Milliarden Dollar. Gegenüber dem Vorjahresquartal (13,7 Milliarden Dollar) bedeutet das ein ansehnliches Plus von zwölf Prozent.

Angesichts der im Vergleichszeitraum 1999 stagnierenden IT-Investitionen als Nachspiel der kollektiven Jahr-2000-Aufrüstung erscheint der diesjährige Zuwachs zunächst nicht überwältigend. Dennoch ist das Plus in Hinblick auf den abflauenden Dotcom-Markt sowie die Server-Systeme, die bei einer jährlichen Leistungssteigerung von 35 bis 40 Prozent immer preisgünstiger werden, durchaus beachtlich. Auch gegenüber dem zweiten Quartal dieses Jahres (14,5 Milliarden Dollar Umsatz) attestiert IDC ein Wachstum von sechs Prozent - immerhin der größte Zuwachs in diesem Kalenderjahr.

Als eine der Antriebsfedern des Server-Markts haben die Auguren das florierende Geschäft mit Intel-basierenden Systemen ausgemacht. Mitverantwortlich für den erfreulichen Quartalszuwachs sei nicht zuletzt die zunehmende Beliebtheit der so genannten Thin Server - nicht nur bei ISPs und ASPs. Demnach soll der über den Verkauf dieser Windows-, Linux- oder Unix-Systeme erzielte Umsatz im vergangenen Quartal um erstaunliche 400 Prozent gestiegen sein.

IBM ist Nummer eins im Server-MarktUnangefochtene Nummer eins im gesamten Server-Markt ist nach wie vor IBM. Zwar liegt das von Big Blue erzielte Umsatzplus eher im Promillebereich, dennoch betragen die Einnahmen weiterhin 3,2 Milliarden Dollar. Mit einer Steigerung um 63 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar schob sich Sun Microsystems vom vierten auf den zweiten Rang. Auf Platz drei landete Compaq (2,7 Milliarden Dollar), gefolgt von Hewlett-Packard (2,3 Milliarden Dollar) sowie Direktanbieter Dell mit Einnahmen von 898 Millionen Dollar.

Stärkstes Wachstumssegment des Quartals ist laut IDC der Highend-Bereich (Systeme über eine Million Dollar) mit einem Umsatzplus von 18 Prozent. Im Einstiegssegment (Rechner unter 100000 Dollar) haben die Auguren übers Jahr ein Plus von elf, gegenüber dem Vorquartal einen Zuwachs von acht Prozent ermittelt.

Ein auffälliger Trend: Die mit Linux-basierten Servern erzielten Einnahmen nahmen übers Jahr um 178 Prozent zu.

Im Server-Segment Unix-Midrange verzeichnete IBM einen Umsatzzuwachs von 71 Prozent, den Big Blue dem Erfolg seiner Power-PC-Server der 80er Klasse (F80, H80 und M80) zuschreibt. Mit einem Umsatz von 739 Millionen Dollar gehört IBM ein Marktanteil von 23 Prozent. Konkurrent Sun, der in diesem Bereich ein Plus von 40 Prozent erzielte, beansprucht mit 902 Millionen Dollar Umsatz 27 Prozent des Unix-Midrange-Kuchens. Umsatzführend in dieser Kategorie ist Hewlett-Packard (942 Millionen Dollar) mit einem Marktanteil von 29 Prozent.