Der Führungstipp

26.05.2009

"Ich halte regelmäßig Teambesprechungen ab. Dort sprechen wir auch über gemachte Fehler. Dabei merke ich immer wieder: Einige Mitarbeiter reagieren auf Kritik verärgert. Wie kann ich dies verhindern?"

Zunächst einmal: Ich finde es gut, dass Sie sich regelmäßig mit Ihren Mitarbeitern zusammensetzen, um zum Beispiel zu besprechen: Was lief beim Installieren des neuen IT-Systems beim Kunden x schief? Was können wir künftig besser machen? Denn nur so können Sie die Qualität der Leistung Ihrer Abteilung kontinuierlich steigern. Das geschieht, so meine Erfahrung, in den meisten Betrieben viel zu wenig. Doch Vorsicht: Kritisieren Sie bei diesen Besprechungen nie einzelne Mitarbeiter in Anwesenheit von Kollegen. Denn dann fühlen sich diese schnell bloßgestellt.

Keine Fundamentalkritik

Thematisieren Sie deshalb in Ihren Mitarbeitergesprächen nur Defizite, die alle Mitarbeiter – in mehr oder minder starkem Maße – betreffen. Einzelkritik hingegen sollten Sie nur im Vier-Augen-Gespräch mit Mitarbeitern äußern. Und beginnen Sie das (Kritik-)Gespräch stets mit etwas Positiven. Loben Sie zum Beispiel zunächst, wie schnell der Mitarbeiter Interessenten die gewünschten Angebote schickt, bevor Sie dann allmählich zum Thema überleiten, wie die Angebote verkaufsfördernder gestaltet werden könnten. Doch Vorsicht: Hüten Sie sich vor Fundamentalkritik. Sagen Sie zum Beispiel nie: "So ein Angebot würde auch ich sofort in den Papierkorb werfen." Sagen Sie stattdessen zum Beispiel: "Das Angebot wirkt nicht professionell, weil ... Wie könnten wir das besser machen?" Dann fühlt sich der Mitarbeiter nicht angegriffen und wird in der Lage sein, eigene Vorschläge zu artikulieren.