Green IT

Der Druck auf die IT wächst

23.10.2008
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Stromfresser PC

Es lohnt sich sowohl für Unternehmen wie für Privatkonsumenten, einmal genauer darauf zu schauen, wie viel Energie etwa ein PC, ein Notebook, Monitore oder Drucker verbrauchen. Das Öko-Institut e.V. hat mit EcoTopTen eine Initiative ins Leben gerufen, die Ratschläge gibt und Vergleiche anstellt darüber, wie umweltverträglich Geräte und eben auch IT-Produkte sind. Ergebnis: Je nachdem, mit welchen Komponenten - insbesondere bei den Stromfressern Prozessor, Grafikkarte und Monitor - ein Mobil- oder Desktop-Rechner ausgestattet ist, kann der jährliche Stromverbrauch bei einem in puncto Energieeffizienz sehr schlechten Rechner bis zu dreimal so hoch sein wie bei einem System, das EcoTopTen empfehlen würde.

Virtualisierung: Blade- ersetzen Tower-Server (ein Beispiel)

Verbrauch in Kilowattstunden

Kilowattstunden pro Jahr

Kosten pro Jahr Server

Kosten pro Jahr Kühlung

Anzahl Systeme

Kosten pro Jahr Server

Kosten pro Jahr Kühlung

Gesamt 1 Jahr

Verbrauch pro Tower-Server

0,300

2.628

263

263

160

42.048

42.048

84.096

Verbrauch pro Blade-Server

0,500

4.380

438

438

5

2.190

2.190

4.380

Verbrauch pro Storage

2,000

17.520

1.752

1.752

2

3.504

3.504

7.008

Summe Blade-Server und Storage

5.694

5.694

11.388

Kostenvorteil nach Server-Konsolidierung mittels Virtualisierung

36.354

36.354

72.708

Einmalige Kosten für Hard- und Software

Kosten pro Tower-Server

3300

160

Kosten insgesamt:

528.000

Kosten pro Blade/Storage

45.000

5

Kosten insgesamt:

225.000

Kostenvorteil

303.000

EU regelt den Stromverbrauch

Eine Studie des "Energy Saving Trust" der britischen Regierung sagt, Konsumenten könnten den Energieverbrauch von Geräten bestenfalls sogar auf ein Sechstel reduzieren - die Briten rechnen hier allerdings den gesamten Gerätepark eines Haushalts ein und nicht nur Computersysteme im weitesten Sinn. Hier hilft eine Angabe der Industrie-Initiative "Climate Savers Computing". Sie hat berechnet, dass ein typischer PC die Hälfte seines gesamten Energieverbrauchs völlig unnütz verschwendet. Und Gartner will herausgefunden haben, dass allein in Deutschland 30 Millionen PCs im Standby-Modus Strom im Wert von 360 Millionen Euro verbrauchen. Nicht von ungefähr kommt deshalb auch ein Beschluss der EU-Kommission: Danach dürfen ab 2010 PCs im Bereitschaftsmodus höchstens noch ein Watt pro Stunde verbrauchen.