Sieben Tipps für Alumni-Relations-Manager
1. Nehmen Sie die Perspektive der Ehemaligen ein
Verlieren Sie niemals die Interessen der Alumni aus den Augen. Informieren Sie sich fortwährend darüber, welche Inhalte und Kommunikationsmöglichkeiten wirklich gewünscht sind. Vermeiden Sie jede Maßnahme, die das Netz in den Augen der Nutzer zu einem Sales-Kanal werden lässt.
2. Schaffen Sie nutzerfreundliche Möglichkeiten der Vernetzung
Es liegt in der Natur der Sache: Effektives Netzwerken ist das Hauptmotiv, das Ehemalige auf Ihre Plattform treibt. Machen Sie es den Alumni so leicht wie möglich, sich mit Mitgliedern zu vernetzen, die ihre Interessen teilen. Dazu gehören auch alle Kollegen, die weiterhin im Unternehmen sind.
3. Sorgen Sie für exklusive Inhalte mit Mehrwert
Je enger Ehemalige mit Ihrem Ökosystem verbunden sind, desto größer ist ihr Interesse an den Entwicklungen ihres alten Arbeitgebers. Stellen Sie den Alumni daher vor allem solche Informationen zur Verfügung, an die sie auf öffentlich zugänglichen Wegen nicht so schnell gelangen.
4. Binden Sie das führende Management ein
Werten Sie die Informations- und Kommunikationsangebote Ihres Netzes auf, indem Sie auch die oberen Führungsebenen regelmäßig aktiv daran teilnehmen lassen.
5. Bringen Sie Ihr Netzwerk mit Veranstaltungen zum Leben
Netzbetreiber wie McKinsey und SAP haben zunehmend Erfolg mit exklusiven Online-Veranstaltungen wie zum Beispiel Webinars. Denken Sie aber auch offline: Bieten Sie Ihrer Community regelmäßig Gelegenheiten, sich auch im richtigen Leben zu treffen.
6. Ergänzen Sie das globale Netzwerk durch regionale Angebote
Think global, act local: Alumni-Vorreiter wie zum Beispiel die Citigroup werten ihr weltweit erreichbares Hauptnetzwerk durch regionale, zum Teil sogar länderspezifische Angebote auf.
7. Prüfen Sie den Einsatz von Standardsoftware
Es gibt bereits eine Reihe von Softwarelösungen, womit Sie kostengünstig eigene Netzwerke aufbauen können. Auf dem noch recht jungen Markt zählen neben EnterpriseJungle die US-Firmen Conenza und IntraWorlds zu den bekanntesten Anbietern.
Ähnlich wie im Kundenbeziehungsmanagement
Nach Abschluss einer neunmonatigen Betaphase ging das SAP Alumni Network im März 2016 offiziell an den Start. Seither stieg die Zahl seiner Mitglieder von 800 auf über 4000. Dabei halten sich ehemalige und aktuelle Mitarbeiter in etwa die Waage. Als Entwicklungskeim diente ein bereits bestehendes Netzwerk, das Alumni der ersten und zweiten Führungsebene eigenständig auf LinkedIn aufgesetzt hatten und das Mitte 2015 gut 120 Teilnehmer zählte. Unter ihnen Tom Pfister, früher leitender Manager in der deutschen Konzernzentrale, inzwischen CEO des in Philadelphia, USA, ansässigen Kommunikationsdienstleisters Nytro Marketing.
Weltweit gibt Pfister dem Konzept der Alumni Relations große Entwicklungschancen. Angesichts der zahlreichen Erfolgsgeschichten, die firmeneigene Netze in den USA bereits hervorgebracht haben, stehe ihr Durchbruch nun auch in der Alten Welt unmittelbar bevor. Die Marktentwicklung werde ähnlich verlaufen wie schon vor Jahren beim Management der Kunden- und Lieferantenbeziehungen, so Pfister. "Den Austausch mit den Ehemaligen systematisch zu pflegen, trägt ein so großes Nutzenpotenzial in sich, dass man sich einen Verzicht darauf nicht länger wird leisten können, sobald die ersten Wettbewerber durchgestartet sind." Mehr denn je gehe es in der Digitalisierung darum, unterschiedliche Kenntnisse und Fähigkeiten firmenübergreifend zusammenzubringen. "Im Alumni-Netzwerk habe ich die größte Chance, rasch auf Menschen zu treffen, denen ich vertrauen kann und die meine Sprache sprechen. Als Ehemalige sind wir nun einmal alle durch dieselbe Schule gegangen." Mit diesem Verständnis füreinander falle es deutlich leichter, Business zu machen und die Anforderungen der digitalen Welt möglichst nachhaltig zu lösen.
- Wie Sie Mitarbeiter für die digitale Transformation begeistern
Die Analysten von IDC geben Tipps, wie die Digtialisierungsstrategie von CDO und CIO in kurz-, mittel- und langfristigen Schritten geplant werden sollte. Der Fokus richtet sich dabei auf den Faktor Mensch, denn nur mit motivierten Mitarbeitern wird die digitale Transformation ein Erfolg. - Tipp 1: Prozesse überprüfen
Schritt 1 - kurzfristige Maßnahmen: Durchleuchten Sie die aktuellen Digitalisierungsinitiativen. In welchem Maß erfordern diese Projekte Veränderungen an den organisatorischen Abläufen, den Arbeitsprozessen und der Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen? - Tipp 2: Bedenken der Mitarbeiter sondieren
Schritt 2 - kurzfristige Maßnahmen: Besprechen Sie gemeinsam mit den Abteilungsleitern, welche Bedenken die Mitarbeiter hinsichtlich der Veränderungen haben könnten. - Tipp 3: Sorgen der Mitarbeiter adressieren
Schritt 3 - kurzfristige Maßnahmen: Überlegen Sie, wie die möglichen Sorgen der Mitarbeiter hinsichtlich der Veränderungen durch Kommunikationsmaßnahmen angesprochen werden können. - Tipp 4: Fokusgruppen bilden
Schritt 1 - mittelfristige Maßnahmen: Führen Sie für künftige Digitalisierungsinitiativen, die organisatorische Veränderungen zur Folge haben, Fokusgruppen oder Interviews mit Mitarbeitern ein, um deren Bedenken kennenzulernen. - Tipp 5: Kommunikationsstratiegie ausarbeiten
Schritt 2 - mittelfristige Maßnahmen: Prüfen Sie die Möglichkeiten, wie die interne Kommunikation für künftige Rollouts eine Kommunikationsstrategie gestalten kann, um diese Bedenken zu adressieren. - Tipp 6: Mitarbeiter motivieren
Schritt 3 - mittelfristige Maßnahmen: Überlegen Sie, wie Sie durch die Einbindung der Mitarbeiter in den Planungsprozess deren Engagement im Vorfeld des Rollouts gewinnen können. - Tipp 7: Mitarbeiter schulen
Schritt 1 - langfristige Maßnahmen (12 bis 24 Monate): Bauen Sie ein gutes Verhältnis zur internen Kommunikation und zur Personalabteilung auf. Prüfen Sie die Möglichkeiten, wie diese Abteilungen mit Kommunikation und Mitarbeitertraining die menschliche Komponente der digitalen Transformation flankieren können. - Tipp 8: Budget prüfen
Schritt 2 - langfristige Maßnahmen: Identifizieren Sie mögliche Auswirkungen dieser menschlichen Komponente innerhalb der digitalen Transformation auf das Budget. Suchen Sie Unterstützung bei der Rechtfertigung zusätzlicher Mittel, um die Akzeptanz der Mitarbeiter im Rahmen eines Digitalisierungsprojekts effektiv sicherzustellen.
Mitglieder gewinnen: Offboarding und Mundpropaganda
Zur Vermarktung neuer Netze empfiehlt sich ein zweigleisiges Vorgehen. Um die aktuell ausscheidenden Mitarbeiter zu erreichen, sollte die Einladung ins Alumni-Netz zum festen Bestandteil des Trennungsprozesses (Offboarding) werden. Nicht ganz so leicht ist es, die Ehemaligen aus den zurückliegenden Jahren zu erreichen. Aus Datenschutzgründen besteht kein Zugriff auf die Adressdaten der bereits ausgeschiedenen Mitarbeiter. SAP hat aus der Not eine Tugend gemacht und seine jetzigen Mitarbeiter gebeten, ihre ehemaligen Kollegen einzuladen. Bei dieser direkten Verbindung setzt auch der Anmeldeprozess an: Während der Registrierung gibt der Ehemalige die E-Mail-Adresse eines bestehenden Mitarbeiters an. Letzteren bittet das Netzwerk um Bestätigung, dass er den Registrierenden kennt. Zusätzlich zur Qualitätssicherung birgt dieser Workflow einen weiteren Vorteil. Bereits im Zuge der Anmeldung entstehen erste Kontakte im Netzwerk. Darauf aufbauend ist auch an eine weiterführende, virale Kommunikation gedacht: Unmittelbar aus dem Alumni Network heraus können Neuankömmlinge die Nachricht über ihren Beitritt in ihren bestehenden LinkedIn-Profilen veröffentlichen. (pg)