Der CIO - Botschafter und Cheerleader

03.01.2002
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Kürzlich lud Brian Burke, Vice President Executive Services des Beratungsunternehmens Meta Group, hochkarätige IT-Manager ins Kronberger "Schlosshotel", um das Thema "The Changing Role of the CIO" zu diskutieren. Vor der Veranstaltung sprach CW-Redakteurin Karin Quack mit dem Analysten über seine Einschätzung eines schillernden Berufsbilds.

CW: Ihr Thema heißt "Definition der CIO-Rolle" ...

Burke: ... zunächst einmal: Wessen Definition? Die Leute innerhalb der IT-Organisation sehen den CIO sicher mit anderen Augen als Außenstehende. Trotzdem können wir versuchen, den CIO zu kategorisieren. Da gibt es zum einen denjenigen, der seine Verantwortung vor allem darin sieht, die IT-Organisation operational am Laufen zu halten. Auf der anderen Seite gibt es den Visionär, der die Weitergabe und Veredelung von Informationen innerhalb des gesamten Unternehmens fördern will.

CW: Inwieweit ist das eine vom anderen zu trennen?

Burke: In einigen Organisationen gibt es dafür zwei verschiedene Personen: den IT-Direktor und den CIO. In anderen entspricht die Aufgabe des CIO eigentlich der eines IT-Direktors. In seiner ursprünglich intendierten Bedeutung ist die Position des CIO mit Management-Kompetenzen ausgestattet und auf der "CxO-Ebene" angesiedelt; der Chief Information Officer sollte jemand sein, der das gesamte Unternehmen mit IT zu durchdringen sucht. Das ändert aber nichts daran, dass er in den meisten Organisationen zumindest beide Rollen spielt, also auch die des IT-Direktors, der viele IT-Spezialisten um sich schart und operationale Verantwortung für die IT trägt.

CW: Sie sagten, es gebe einige Unternehmen, die sich eine andere Art von CIO leisten. Wie groß ist deren Prozentsatz?