Oktoberfest-Netztest

Der beste Anschluss für die Wiesn

01.10.2013
Von 
Dr. Harald Karcher ist freier Autor in München. Er testet mobile Geräte vom Handy bis zum Laptop und mobile Netze von WLAN bis zu LTE.
Das Oktoberfest in München zieht alljährlich sechs Millionen Gäste in zwei Wochen an. E-Plus, O2, Telekom und Vodafone müssen einen Riesen-Ansturm von Smartphones auf limitierter Volksfest-Fläche bedienen. Wir haben geprüft, wie gut das klappt.

Die normalen Mobilfunk-Stationen auf den Dächern rings um das Festgelände wären niemals in der Lage, die gewaltigen Besucherströme der Münchner Wiesn alleine zu versorgen. Aus diesem Grunde bauen die Mobilfunk-Netzbetreiber alle Jahre wieder temporär den größten Wireless-Hotspot der Nation auf der Theresienwiese.

Wir wollten wissen, ob der Hotspot den Ansturm der Besuchermassen aushält und welcher Betreiber dort das beste Netz bietet. Idealerweise hätten wir zu diesem Zwecke vier baugleiche TOP-Smartphones, etwa vier identische Apple iPhone 5s, mit der jeweils besten SIM-Karte jedes Netzbetreibers benötigt. Das ließ sich aber nicht realisieren. Deshalb testen wir mit gemischtem Equipment:

  • Nokia Lumia 920 mit einer E-Plus-SIM für HSPA+ bis 42 MBit/s.

  • Nokia Lumia 925 mit einer O2-SIM für LTE bis 50 MBit/s.

  • Apple iPhone 5s mit einer Telekom-SIM für LTE bis 150 MBit/s.

  • HTC One XL mit einer Vodafone-SIM für LTE bis 150 MBit/s.

Die vier Netze haben unterschiedliche Speed-Grenzen, von 42 bis 150 MBit/s. Die vier Smartphones dagegen beherrschen einheitlich LTE-UE-Cat3, das heißt, bis zu 100 MBit/s im Download (DL). Alle vier Handys können zudem auch auf 3G und 2G zurück schalten, wenn sie mal kein passendes LTE-Signal finden sollten.

Funk-Engpass am Festzelt-Eingang

Wir testeten vorzugsweise in den Eingangsbereichen der bekannten Festzelte, weil dort besonders viele Menschen ihr Smartphone zücken, wenn Sie auf Einlass warten, oder sich per Handy suchen und verabreden. Außerdem wollen jedes Jahr immer mehr Menschen die Stimmung aus dem Volksfest mit ihren Handy-Kameras einfangen und Fotos oder Videos per Mobilfunk in Soziale Netze hochladen. Auch das passiert oftmals beim Warten vor den Zelten. Dort sind mobilfunktechnisch also die neuralgischen Punkte.

Wir starteten unsere Messwanderung am ersten Wiesn-Dienstag um 16 Uhr und pendeln dann ständig zwischen Käfers Schänke, Kufflers Weinzelt, Löwenbräu, Schottenhamel, Wildstuben und dem Hofbräu Festzelt hin und her. Gegen 20 Uhr messen wir auch mal am Fuße derBavaria, weil dort meist viele Menschen auf den Treppen sitzen und ihr Handy nutzen. Gegen 22 Uhr machen wir außerhalb der Theresienwiese zwei Vergleichsmessungen, und zwar in der Münchener City am Karlsplatz und auf dem Marienplatz. Nun zu den Ergebnissen, streng alphabetisch, von E-Plus bis Vodafone: