Elektronischer Personalausweis

Der Ausweis fürs Internet

05.05.2010
Von Johannes Klostermeier

Lesegerät soll zehn Euro kosten

Für ein Lesegerät rechnet Reisen mit Kosten von rund zehn Euro. Damit aber erst einmal eine "kritische Masse an Nutzern" erreicht wird, werden einzelne Firmen und Behörden, die sich dafür bewerben können, vom Ministerium subventionierte Lesegeräte kostenlos oder deutlich verbilligt an ihre Kunden abgeben. Wichtig ist für alle Beteiligten, dass bereits in den ersten Monaten viele Bürger mit einem Kartenlesegerät ausgestattet werden, damit sie den neuen Personalausweis für die verschiedenen Anwendungen nutzen können.

Die Tests gehen unterdessen weiter: Bis Juni probt das Innenministerium zusammen mit 27 Behörden die Systeme, danach wird die Technik an rund 5500 Behörden ausgerollt. Nur ein Problem gibt es noch: Laut einer Umfrage unter 1000 Bürgern im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom begrüßen nur 46 Prozent die Einführung, 45 Prozent lehnen sie eher ab. Datenschutzsorgen macht einigen auch die – allerdings optionale – Speicherung der Fingerabdrücke beider Zeigefinger auf dem Personalausweis-Chip.

Bis jeder Bürger den neuen Ausweis besitzt, können noch zehn Jahre vergehen. So lange gilt ein kurz vor dem Stichtag beantragter alter Ausweis noch. Die Sorge der Bürger vor "Big Brother" war wohl auch der Grund dafür, dass das Innenministerium jetzt entschieden hat, nicht mehr vom "elektronischen Personalausweis" zu sprechen, sondern vom "neuen Personalausweis". So heißt es denn auch in Blau im neuen Logo – und in hoffnungsvollem Grün steht darunter: "Meine wichtigste Karte".