Der Ausverkauf bei Getronics geht weiter

28.09.2006
Auch sein Frankreich-Geschäft will der IT-Dienstleister jetzt loswerden.

Der angeschlagene IT-Dienstleister Getronics will sein Frankreich-Geschäft an den französischen Konkurrenten APX Synstar verkaufen. Geplant ist, dass Getronics im Gegenzug die Belgien-Aktivitäten von APX übernimmt und einen 33-prozentigen Anteil an seiner französischen Niederlassung behält.

Angesichts seiner schwachen finanziellen Lage hat Getronics in diesem Jahr eine aggressive Verkaufspolitik verfolgt, um den Forderungen der Banken nachkommen zu können. So trennte sich der IT-Serviceanbieter von seiner skandalgeplagten Niederlassung in Italien, seinem Beratungsgeschäft, der HR-Dienstleistungssparte (Human Resources) sowie von diversen Standorten in Osteuropa.

Die französische Getronics-Niederlassung, die aus dem 2001 übernommenen Systemintegrator Decan hervorgegangen ist, wird das laufende Geschäftsjahr voraussichtlich mit einem Verlust in Höhe von acht Millionen Euro und einem Umsatz von 65 Millionen Euro abschließen. Eigenen Angaben zufolge verhandelt Getronics derzeit mit den Gewerkschaften über den Verkauf. Sollten sie zustimmen, könnte die Übernahme im vierten Quartal über die Bühne gehen. Dann würden auf Getronics Goodwill-Abschreibungen in Höhe von 15 Millionen Euro zukommen.

APX Synstar erzielte 2005 mit 440 Mitarbeitern einen Umsatz von 100 Millionen Euro. Entstanden ist das Unternehmen dadurch, dass der belgische Reseller APX die Frankreich-Tochter der Hardware-Servicefirma Synstar kaufte, nachdem diese sich von ihrem britischen Mutterkonzern abgespalten hatte. (sp)