Cisco 2011 Annual Security Report

Der Albtraum der IT wird wahr

14.09.2012
Von 
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Produktivitätsverlust durch Social Media ist ein Mythos

Und was den Verlust von Produktivität durch soziale Netzwerke angeht, darüber schreibt Jeff Shipley von Cisco Security Research and Operations: "Die Wahrheit ist: Mitarbeiter sind schneller und besser, wenn sie jederzeit und direkt mit Kollegen in Projekten oder mit Kunden kommunizieren können. Und heute sind es nun mal die sozialen Netzwerke, die das möglich machen."

Wie beim Arbeiten mit privaten Geräten: Auch der Zugang zu Social Media ist der Cisco-Umfrage zufolge ein wichtiges Kriterium für junge Arbeitskräfte auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Immerhin 29 Prozent gaben an, ein Jobangebot ohne Zugang zu Social Media abzulehnen. Und von denen, die einen solchen Job trotzdem annehmen, würden sich ganze 30 Prozent an die Verbote halten.

Das Mindeste sei, schreibt Cisco, dass die Unternehmen einen realistischen Kompromiss zwischen den Wünschen der (jungen) Mitarbeiter und den Ansprüchen der Firma an Datensicherheit und Produktivität fänden.

All diese Entwicklungen werden auch das Jahr 2012 prägen, so viel ist aus der Sicht von Cisco sicher. Dazu kommen weitere Trends, von denen auch Unternehmen betroffen sein werden.

Der sogenannte Hacktivismus hebe das Hacken von IT-Infrastrukturen auf eine neue Ebene. Früher habe man aus Spaß und wegen des Wunsches nach Aufmerksamkeit gehackt, danach sei es um Geld und Preise gegangen. Heute sei das Hacken dagegen mit politischen Botschaften verbunden, was Cisco tendenziell besorgniserregend findet.

Hacktivisten werden zum großen Problem

Das Problem aus Cisco-Sicht seien die heute oft wahllosen und scheinbar zufällig geführten Angriffe auf Unternehmen, die sich einer einfachen Schadensvorhersage entzögen. Ein Unternehmen könne jederzeit und aus fast beliebigen Gründen Ziel eines solchen Angriffs werden.

Dazu kommt, dass Hacktivisten überhaupt nicht an den eigentlich wertvollen Daten interessiert sind, sondern nur daran, Internetseiten eines Unternehmens lahm zu legen. Der beste Schutz vor solchen Angriffen sei es, so Cisco, sich konkret mit der Frage zu beschäftigen, was man nach einem Angriff tun muss, um den Status Quo Ante wiederherstellen zu können.

Auch die Macht der sozialen Netzwerke werde anhalten. Die Aufstände in Arabien und die Revolten in London 2011 haben gezeigt: Kein anderes Medium bietet ein so großes Mobilisierungspotenzial wie Facebook, Twitter & Co.