Denkfabrik für Forschung und Anwendung

13.07.1990

Viel getrommelt haben sie bislang nicht, dabei können sich die Aktivitäten weltweit sehen

lassen. Amerikanische und deutsche Informatik-Wissenschaftler arbeiten seit zwei Jahren im "International Computer Science Institute" (ICSI) erfolgreich an Meilensteinen der Informations- und Kommunikationstechnologie. Arbeitsgruppen befassen sich dabei mit Parallelverarbeitung, künstlicher Intelligenz und verteilten Systemen. Ziel ist auch der Brückenschlag zu Disziplinen wie Physik, Biologie und Psychologie. Zudem organisiert ICSI mit einem Austauschprogramm für Wissenschaftler den internationalen Wissenstransfer in einem äußerst knapp bemessenen Expertenmarkt.

In Verbindung mit der Universität von Kalifornien in Berkeley stellt diese erste internationale Einrichtung zur Grundlagenforschung im Bereich Informatik eine Koalition aus Wissenschaft, Wirtschaft und Staat dar. Zur Finanzierung des deutschen Anteils von 3,5 Millionen Dollar - der Gesamtetat beträgt für 1990 vier Millionen - wurde im Jahr 1988 der "Verein zur Förderung der deutsch-amerikanischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Informatik und ihrer Anwendungen gegründet.

In der Mitgliederliste sind neben dem Initiator, der Gesellschaft für Mathematik Datenverarbeitung GMD in Sankt Augustin, Unternehmen wie Daimler-Benz, Krupp, Mannesmann, Siemens oder auch die Bertelsmann-Verlagsgruppe eingetragen.

Die Spitzenforscher der Informatik-Denkfabrik ICSI sorgen für Impulse in der Forschung, aber auch in der Entwicklung marktreifer Produkte. Schnellen "Pay-off" oder "Return of Investment" erwartet die deutsche Industrie nicht, freilich aber einen Punktgewinn gegenüber der offensiven japanischen High-Tech-Konkurrenz.

Informationen: Verein zur Förderung der deutsch-amerikanischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Informatik und ihrer Anwendungen, Im Weiher l2, 6900 Heidelberg, Telefon 0 62 21/4 60 81.