Energieeffizienz im RZ

Den Stromfressern auf der Spur

09.11.2009
Von 
Oliver Häußler arbeitet als freier Journalist und Moderator in der IT- und Telekommunikationsbranche. Seine journalistischen, wirtschaftlichen und technischen Erfahrungen sammelte der Kommunikationswissenschaftler während seiner über 20 Jahre langen Tätigkeit als Chefredakteur von renommierten Fachzeitschriften wie der Funkschau, FunkschauHandel, NetworkWorld und als Moderator von Kongressen, Webcasts und zahlreichen Podiumsdiskussionen.

Virtualisierung verspricht große Einspareffekte

Bei größeren Rechenzentren geht der Trend seit einigen Jahren eindeutig hin zur Virtualisierung und Konsolidierung der Systeme.

Die Virtualisierung bewirkt, dass anstelle vieler Server bei niedriger Auslastung wenige mit hoher Auslastung laufen, und zwar nur dann, wenn die Leistung tatsächlich gefordert wird. Bis zu 30 Prozent der Energiekosten lassen sich damit in Einzelfällen einsparen.

Virtualisierung ist am effektivsten, wenn sie ganzheitlich realisiert wird. Ergänzend zur Server- und Storage-Virtualisierung sollte geprüft werden, inwiefern sie auch im Client-Bereich Einsparungen bewirken kann.

Konsolidierung ist ebenfalls ein Energiesparthema für das Rechenzentrum. Durch das Zusammenführen und Vereinheitlichen der Systeme, Anwendungen und Daten wird die Infrastruktur vereinfacht und flexibler, was wiederum einen geringeren Energieverbrauch zur Folge hat.

In vielen Fällen ist auch die Ausgliederung eines Rechenzentrums sowohl umweltpolitisch als auch organisatorisch eine gute Lösung. Das gilt vor allem für kleine Rechenzentren und muss vom betroffenen Unternehmen nach strategischen Gesichtspunkten entschieden werden: Will sich ein Betrieb auf seine Kernkompetenzen konzentrieren, so kann diese Option in Betracht gezogen werden. Der Energieeinspareffekt ist dann vielleicht nur willkommenes Beiwerk, das sich jedoch positiv in den Kosten darstellen lässt.