Ratgeber Mobile Device Management

Den mobilen Flohzirkus hüten

24.11.2011
Von 
Bernd Reder ist freier Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Technologien, Netzwerke und IT in München.

Anbieter und Produkte

Auf dem Dashboard eines MDM-Systems, hier die Lösung von Mobile Iron, laufen die Informationen über alle Mobilgerätre zusammen.
Auf dem Dashboard eines MDM-Systems, hier die Lösung von Mobile Iron, laufen die Informationen über alle Mobilgerätre zusammen.
Foto: Mobile Iron

MDM-Lösungen führender Anbieter sind "Afaria" von Sybase, "Good Mobile Control" von Good Technology, "Enterprise Mobility Management" von McAfee, "Maas360" von Fiberlink Communications und "Symantec Mobile Management" von Symantec. Eine Besonderheit von Goods Ansatz: Auf dem Mobilgerät werden getrennte verschlüsselte Bereiche ("Container") für private und Firmendaten eingerichtet. Auch Airwatch, auf dessen Plattform auch das MDM-Angebot der deutschen Firma Matrix42 beruht, Tangoe und Zenprise zählen laut Gartner und IDC zu den Unternehmen, die derzeit im Bereich MDM eine führende Rolle spielen.

Bei der Good-Lösung werden Business-Daten abgeschottet.
Bei der Good-Lösung werden Business-Daten abgeschottet.
Foto: Good Technology

Airwatch unterstützt nicht nur die Verwaltung von Smartphones und Tablet-Rechnern, sondern auch von Windows-Notebooks. Zenprise legt vor allem auf ausgefeilte Sicherheitsfunktionen Wert. So lassen sich Endgeräte, die nicht den Sicherheitsrichtlinien entsprechen, in Quarantäne stecken. Besonderheiten sind zudem spezielle URL- und Web-Content-Filterfunktionen, die den Angriff auf Mobilgeräte mittels präparierter Web-Seiten verhindern.

Sybase betrachtet bei seiner Lösung "Afaria" das klassische Mobile Device Management nur als einen Baustein einer Mobility-Management-Lösung.
Sybase betrachtet bei seiner Lösung "Afaria" das klassische Mobile Device Management nur als einen Baustein einer Mobility-Management-Lösung.
Foto: Sybase

Vor allem für Großunternehmen kommt "Enterprise Mobility Management" (EMM) von Boxtone in Betracht. Die Lösung unterstützt alle gängigen Mobilbetriebssysteme und lässt sich mit den Systemmanagement-Plattformen von BMC, CA, HP und IBM koppeln. Das Unternehmen bietet ergänzend dazu eine Cloud-gestützte Version an, die als Software-as-a-Service (SaaS) bereitgestellt und via Web-Konsole bedient wird. Dieses Modell, sprich SaaS, wird künftig an Bedeutung gewinnen. HP hat denn auch mit "Cloud Services Enablement for Device Management as a Service" ein Produkt lanciert, das auf Service Provider zielt. Es versetzt Anbieter von IT-Dienstleistungen in die Lage, mobile Endgeräte von Kunden im Rahmen eines Software-as-a-Service-Angebots zu verwalten.

Management mobiler Geräte auslagern

Anwender, die sich nicht selbst um die Verwaltung von Smartphones, Tablets und Co. Kümmern wollen, können die Aufgabe an einen Dienstleister delegieren. Solche Managed Services bieten unter anderem Fujitsu ("Managed Smartphone"), T-Systems und Mobilfunk-Service-Provider wie T-Mobile und Vodafone an.

Aber auch Unternehmen wie der TÜV Rheinland (in Kooperation mit Mobile Iron) sind in das Geschäft mit Managed Services für Mobilgeräte eingestiegen. Vodafone hat beispielsweise zusammen mit der Technologieberatungsfirma Seven Principles im August 2011 das Mobile Device Management bei der Deutschen Bahn AG übernommen. Beide Unternehmen verwalten dort an die 10.000 mobile Systeme.

T-Systems wiederum arbeitet mit der niederländischen Firma VeliQ und SAP-Sybase zusammen. Im Auftrag von Kunden übernimmt T-Systems die Ausarbeitung einer "Mobilitätsstrategie" und deren Umsetzung, bis hin zur Verwaltung aller mobilen Geräte. Derzeit arbeitet der Systemintegrator unter dem Stichwort "Seamless Collaboration" an einer Middleware, die alle Arten von Endgeräten und Applikationen koppelt und eine zentrale Verwaltung der Endsysteme erlaubt. Dieser Ansatz dürfte allerdings eher für Großunternehmen in Frage kommen, die viele unterschiedlich (mobile) Endgeräte einsetzen und eine komplexe Collaboration-Plattform betreiben.