Produktivitätsoptimierung

Den Leistungseinbußen auf der Spur

04.11.2010
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Der Energietechnik- und Automatisierungskonzern ABB hat eine Lösung entwickelt, mit der sich Produktivitätsverlusten auf den Grund gehen lässt.
ABB-Produktion unter hochreinen Bedingungen in Ratingen
ABB-Produktion unter hochreinen Bedingungen in Ratingen
Foto: ABB

Wieso bleibt meine Produktionsanlage unter dem Leistungsoptimum? Auf diese Frage weiß ABB eine Antwort. Der Energietechnik- und Automatisierungskonzern analysiert die Ursachen der Einbußen für sich und seine Unternehmenskunden mit einer "Loss Map". Basis der Mindmap-ähnlichen Softwareanwendung ist die Collaboration- und Produktivitätssoftware "MindManager" von Mindjet.

In einem branchenunabhängigen Template trägt der Fabrik-Manager alle Faktoren zusammen, die sich auf die Produktionsleistung auswirken. Deren Anzahl kann sich auf mehrere Tausend summieren. Die visuelle Darstellung der Loss Map soll verhindern, dass der Überblick verloren geht.

Ihren Ursprung hat die Loss Map im Kopf und Computer von Barry Kleine, Global Reliability Manager der ABB Group und Ingenieur bei ABB Process Automation Service in Rotorua, Neuseeland. "Ursprünglich wollte ich unser Unternehmenswissen so zusammentragen und aufbereiten, dass ich es beim Kunden klar und leicht verständlich präsentieren konnte", berichtet Kleine.

Mit der Loss Map lassen sich die KPIs (Key Performance Indicators) als Zweige einer Mindmap darstellen. Beim Öffnen eines Zweigs, zum Beispiel der Produktionsrate oder der Qualität, erhält der Fabrik-Manager eine Liste der Faktoren, die den KPI negativ beeinflussen können. Ein Abgleich der Faktoren mit Produktionsdaten und Benchmarks identifiziert die Ursachen für Produktivitätsverluste und den Faktor, auf den sich die Verbesserungsbemühungen konzentrieren sollten.

Die in einem großen neuseeländischen Unternehmen gemachten Erfahrungen - unter anderem eine Steigerung der Gesamtanlageneffektivität um mehr als 22 Prozent und eine Verringerung der Instandhaltungskosten pro Stück um 35 Prozent - veranlassten ABB, die Loss Map weltweit zu nutzen.