Verschlüsselung soll Sicherheit bringen

Demnächst will die Bank 24 ihren ersten Internet-Schalter öffnen

23.08.1996

Nach Angaben der Bank 24 ist es für ihre Kunden ab Herbst von jedem beliebigen Internet-Zugang aus möglich, zum Beispiel den Kontostand abzufragen oder Überweisungen zu veranlassen. Lediglich ein Web-Browser sei nötig, der Java unterstützt. Durch den Einsatz dieser Programmiersprache brauchen Anwender keine zusätzliche Hard- oder Software mehr, so das Institut. Statt dessen wird das Transaktionsprogramm bei jedem Aufruf komplett vom Server der Bank geladen und als Java-Applet auf dem Rechner des Anwenders ausgeführt.

Um hierbei unbefugtem Zugriff vorzubeugen und den Mißbrauch von Transaktionsdaten zu verhindern, plant die Bank 24, bei der Übertragung Sicherheitsverfahren mit mehreren Verschlüsselungsstufen einzusetzen. Auf Protokollebene wird Netscapes Secure Socket Layer (SSL) zum Einsatz kommen, zusätzlich will man die Daten über die in der Finanzbranche bekannten Verfahren International Data Encryption Algorithm (IDEA) und den RSA-Algorithmus verschlüsseln.

Um zu verhindern, daß findige Hacker die Applets auf dem Weg zum Kunden manipulieren, überlegt die Bank, Programmteile mit einer digitalen Signatur zu kennzeichnen und zusätzlich zu codieren. Darüber hinaus müssen Kunden wie beim Btx-Banking bei jeder Transaktion eine persönliche Identifikationsnummer (PIN) und eine Transaktionsnummer (TAN) angeben, ohne die kein Vorgang erfolgen kann. Diese Nummern sollen bereits im PC des Anwenders zusammen mit anderen Daten verschlüsselt und dann zum Bankrechner übertragen werden, wodurch aus Sicht des Instituts ein unbefugter Zugriff unmöglich ist. Mit einer Firewall glaubt die Bank 24, ihre Rechner vor unbefugten Zugriffen von außen schützen zu können. Vor der Markteinführung im Herbst möchte das Institut das Gesamtsystem für das Online-Banking durch eine internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zertifizieren lassen.