Geschäftsklima

Dem Mittelstand geht es gut

18.05.2010
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Der April war ein Rekordmonat - laut Mittelstandsbarometer von Ifo und KfW.

Nach der bereits erfreulichen Entwicklung im März ist das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer im April sprunghaft gestiegen. Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen nahm um 7,3 Zähler zu. Dies ist der größte bisher erzielte Zuwachs innerhalb eines Monats seit Beginn der Datenreihe im Jahr 1991, freut sich die KfW Bankengruppe.

Der Grund für den starken Anstieg sind sowohl die gestiegenen Lageurteile als auch die verbesserten Geschäftserwartungen. Während letztere bei den kleinen und mittleren Unternehmen moderat um 2,9 Zähler auf 15,3 Saldenpunkte zunehmen, steigen die Lageurteile im Mittelstand um sensationelle 11,2 Zähler (und damit um knapp doppelt so viel wie der bisherige Rekordanstieg) auf nunmehr 12,3 Saldenpunkte.

Die einzelnen Geschäftsklima-Indizes für die wichtigsten Branchen weisen auf einen Aufschwung auf breiter Basis hin. Allerdings ist die aktuelle Dynamik - insbesondere bei den Lageeinschätzungen - dem tiefen Einbruch im Winterhalbjahr 2008/09 geschuldet und dürfte sich in der jetzigen Geschwindigkeit nicht fortsetzen. "Die dynamische Entwicklung des KfW-ifo-Geschäftsklimas im Mittelstand und bei den Großunternehmen - und hier insbesondere der enorme Anstieg der Lageurteile - bestätigt unsere Einschätzung eines soliden Wachstums im zweiten Quartal", erläutert Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, die aktuellen Zahlen. "Die zentrale Frage lautet, wie nachhaltig sich die aktuelle Stimmungsaufhellung gegenüber den immer noch erheblich unterausgelasteten Kapazitäten, den Risiken aus den Euro-Peripherieländern und gegenüber der perspektivischen Rückführung der geld- und fiskalpolitischen Impulse behaupten kann. Vor dem Hintergrund der bereits vollzogenen Aufhellung rechnen wir zwar mit einer Fortsetzung des Aufwärtstrends, die Dynamik sollte sich aber im zweiten Halbjahr abschwächen. Für das Gesamtjahr gehen wir deshalb unverändert nur von einem moderaten BIP-Wachstum von rund 1,5 Prozent aus." (jha)